Super Micro: Enttäuschende Finanzergebnisse setzen Aktie unter Druck

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By Felix Schröder

Die Navigation in den volatilen Strömungen der Technologiebranche und umfassendere wirtschaftliche Verschiebungen stellen Unternehmen vor anhaltende Herausforderungen. Super Micro Computer sah sich kürzlich solchen Belastungen ausgesetzt, was sich in seinen jüngsten Finanzveröffentlichungen widerspiegelte, die sowohl bei Investoren als auch bei Analysten auf genauere Prüfung stießen.

Jüngste Finanzergebnisse unter den Erwartungen

Der jüngste Finanzbericht von Super Micro Computer enthielt Zahlen, die hinter den Prognosen der Wall Street zurückblieben. Das Unternehmen gab ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 0,31 US-Dollar bekannt, während der Marktkonsens 0,50 US-Dollar erwartet hatte. Ebenso erreichten die Umsatzerlöse 4,6 Milliarden US-Dollar und blieben damit hinter den erwarteten 5,42 Milliarden US-Dollar zurück. Diese Ergebnisse waren zwar enttäuschend, lagen aber innerhalb des vorläufigen Prognosebereichs, den Super Micro selbst eine Woche zuvor veröffentlicht hatte. Diese frühere Warnung, die Umsatzerlöse für das dritte Quartal zwischen 4,5 und 4,6 Milliarden US-Dollar und ein Ergebnis je Aktie zwischen 0,29 und 0,31 US-Dollar vorhersagte, hatte bereits einen Kursrückgang von 12 % bei der Aktie des Unternehmens ausgelöst.

Ausblick für das kommende Quartal

Auch die Prognose des Unternehmens für das vierte Geschäftsquartal konnte den Markt nicht beruhigen. Super Micro prognostizierte ein bereinigtes Ergebnis je Aktie zwischen 0,40 und 0,50 US-Dollar bei Umsatzerlösen zwischen 5,6 und 6,4 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen liegen deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die ein Ergebnis von rund 0,69 US-Dollar je Aktie bei 6,82 Milliarden US-Dollar Umsatz erwartet hatten.

Zugrundeliegende Ursachen für die Abweichungen

Während einer Analystenkonferenz erläuterte CEO Charles Liang die Gründe für die schwächere Performance. Er erklärte, dass „ein Kunde Künstliche-Intelligenz-Plattformen zwischen den aktuellen Hopper- und den kommenden Blackwell-GPUs der nächsten Generation evaluiert, was zu verzögerten Kaufzusagen geführt hat.“ Liang äußerte sich optimistisch, dass sich diese Zusagen im Juni- und Septemberquartal materialisieren würden. Das Unternehmen erklärte jedoch, dass es keine Finanzprognosen für das Geschäftsjahr 2026 abgeben werde, unter Berufung auf die Unsicherheit aufgrund neuer Zölle. Super Micro warnte, dass das makroökonomische Umfeld, das durch die von Präsident Donald Trump Anfang April angekündigten neuen Zölle beeinflusst wird, seine Performance voraussichtlich negativ beeinflussen wird.

Umsatzwachstum inmitten von Rentabilitätsproblemen

Trotz des vorherrschenden Gegenwinds erzielte Super Micro im Quartal, das am 31. März endete, einen Umsatzanstieg von 19 % im Jahresvergleich. Dieses Wachstum wurde jedoch von einem deutlichen Rückgang der Rentabilität überschattet. Das Nettoergebnis für den Zeitraum betrug 0,17 US-Dollar je Aktie, ein starker Rückgang gegenüber den 0,66 US-Dollar je Aktie, die im gleichen Quartal des Vorjahres gemeldet wurden.

Umgang mit früherer Prüfung

Das vergangene Jahr war für Super Micro etwas turbulent. Während die Aktie des Unternehmens zuvor aufgrund ihrer Rolle bei der Lieferung von Servern mit Nvidia-GPUs für den KI-Sektor stark performt hatte, sah sich das Unternehmen erheblichen Herausforderungen gegenüber. Im vergangenen Sommer veröffentlichte Hindenburg Research einen Bericht, der Bilanzmanipulationen behauptete. Anschließend, im Oktober, trat Ernst & Young als Wirtschaftsprüfer des Unternehmens zurück und berief sich auf Bedenken hinsichtlich der internen Kontrollen. Ein unabhängiges Sonderkomitee untersuchte diese Angelegenheiten und kam laut einer offiziellen Erklärung zu dem Schluss, dass es „keine wesentlichen Bedenken hinsichtlich der Integrität der Geschäftsleitung oder des Prüfungsausschusses sowie hinsichtlich der wesentlichen Richtigkeit der Jahresabschlüsse“ gab. Positiv zu vermerken ist, dass Super Micro im Februar seinen Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2024 (das am 30. Juni endete) erfolgreich einreichte, ein entscheidender Schritt, der es ihm ermöglichte, ein Delisting von der Nasdaq zu vermeiden. Marktvertreter bestätigten, dass das Unternehmen die Einhaltung der Berichtspflichten wiedererlangt hatte.

Aktienentwicklung

Zum Börsenschluss am Dienstag waren die Aktien von Super Micro seit Jahresbeginn 2025 um 9 % gestiegen, im Gegensatz zum S&P 500 Index, der im gleichen Zeitraum einen Rückgang von 4 % verzeichnet hatte.

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