Der Technologiesektor navigiert nach der Einführung neuer Zölle unter der Regierung von Präsident Donald Trump durch neuen wirtschaftlichen Gegenwind. Während viele Branchenriesen die Belastung spüren, hat Microsoft (MSFT) eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gezeigt und sich im Vergleich zu seinen stark von der Hardware-Fertigung abhängigen Wettbewerbern günstig positioniert.
Microsofts Software-Strategie zahlt sich aus
Microsofts jüngster Ergebnisbericht zeigte seine Stärke, die maßgeblich durch seine robuste Azure Cloud-Sparte und die strategische Partnerschaft mit OpenAI angetrieben wurde. Diese Leistung hat das Unternehmen wieder in die Position des wertvollsten börsennotierten Unternehmens der Welt katapultiert und trotzt damit breiteren Bedenken hinsichtlich der Anfälligkeit der Technologiebranche für Handelsbeschränkungen. Der Fokus des Unternehmens auf Software und Cloud-Dienste scheint einen erheblichen Puffer gegen die direkten Auswirkungen von Zöllen auf physische Güter zu bieten.
Investoren haben positiv auf Microsofts proaktiven Ansatz reagiert. Das Unternehmen plant beträchtliche Investitionen und stellt im laufenden Geschäftsjahr 80 Milliarden US-Dollar für die Erweiterung von Rechenzentren bereit, wobei weitere Steigerungen erwartet werden. Entscheidend ist, dass ein Teil dieser Erweiterung auf Europa abzielt, was potenzielle Risiken im Zusammenhang mit zukünftigen US-Beschränkungen für internationale Datendienste mindern könnte. CEO Satya Nadella, bekannt für seine stetige Führung seit 2014, betonte den Wert von Software: „Investitionen in Software sind der Schlüssel zur Bekämpfung von Inflations- oder Wachstumsdruck. Sie ist die anpassungsfähigste Ressource, um mit weniger mehr zu erreichen.“
Hardware-Giganten spüren den Druck der Zölle
Im starken Kontrast dazu meldeten Unternehmen mit stärkerer Abhängigkeit von der Hardware-Fertigung und komplexen globalen Lieferketten, wie Apple (AAPL) und Amazon (AMZN), erhebliche Herausforderungen. Apple prognostizierte, dass die neuen Zölle seine Quartalskosten um mindestens 900 Millionen US-Dollar erhöhen könnten. Amazon senkte ebenfalls seine Prognosen und warnte vor potenziellen Auswirkungen auf die Konsumausgaben.
Die Marktreaktion war schnell: Apple und Amazon verloren im nachbörslichen Handel nach ihren Berichten zusammen etwa 190 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung. Apple-CEO Tim Cook räumte die Schwierigkeit ein, die Kosten angesichts der aktuellen Handelspolitik zu prognostizieren. Obwohl das Unternehmen versucht, einen Teil der iPhone-Produktion für den US-Markt nach Indien zu verlagern, bleibt es stark von seiner Produktionsbasis in China abhängig.
Amazon hob auch neue operative Risiken hervor, die sich aus den Zöllen ergeben, und bestätigte, dass etwa ein Viertel seiner physischen Güter aus China stammt. Darüber hinaus bedeuten regulatorische Änderungen, dass seine Haul-Plattform, die zuvor von Zollbefreiungen profitierte, diesen Vorteil verlieren wird.
Unterschiedliche Ergebnisse für andere Tech-Führer
Andere wichtige Tech-Player, Meta (META) und Alphabet (GOOGL), erlebten ebenfalls Auswirkungen, insbesondere eine Verlangsamung der Werbeeinnahmen aus China. Ihre Ergebnisse wurden jedoch aufgrund des großen Potenzials, das in der künstlichen Intelligenz gesehen wird, günstiger bewertet. Metas Mark Zuckerberg wies auf Monetarisierungsmöglichkeiten für den KI-Assistenten des Unternehmens hin, während Google sein Engagement bekräftigte, stark in KI zu investieren, und plant Ausgaben von 75 Milliarden US-Dollar in diesem Bereich.
Die umfassenderen Auswirkungen auf die größten Tech-Aktien waren beträchtlich. Die Gruppe, die oft als die „Magnificent Seven“ bezeichnet wird – Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia (NVDA) und Tesla (TSLA) – hat seit der Amtseinführung von Präsident Trump am 20. Januar einen erheblichen Rückgang ihres gemeinsamen Marktwerts verzeichnet. Die Ankündigung umfassender Zölle am 3. April allein löste einen großen eintägigen Rückgang für die Gruppe aus.
Investitionen inmitten von Unsicherheit
Trotz des herausfordernden Umfelds setzen sich beträchtliche Investitionen fort, insbesondere in die Cloud-Infrastruktur. Analysten von Morgan Stanley (MS) schätzen, dass die elf größten Cloud-Service-Unternehmen im Jahr 2025 voraussichtlich 392 Milliarden US-Dollar ausgeben werden, ein Anstieg von 38 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Beibehaltung dieses Investitionstempos inmitten wachsender globaler wirtschaftlicher Unsicherheit und Handelsspannungen bleibt eine zentrale Herausforderung für den Sektor.

Felix Neumann, alias “CoinFuchs”, verstärkt das bitdaily.de-Team mit frischem Elan und Humor. Mit einem Informatik-Abschluss und Leidenschaft für Finanzen vereint er technisches Know-how mit einem feinen Gespür für Kryptowährungen. Seine Artikel bieten präzise Analysen und lockere Kommentare, die selbst den chaotischen Kryptomarkt verständlich machen. Außerhalb der Redaktion sucht er ständig nach neuen Tech-Gadgets und Trends, die seinen Blick auf den Krypto-Dschungel erweitern.