Bedenken hinsichtlich der US-Handelspolitik und ihrer potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen lösten am vergangenen Mittwoch einen deutlichen Ausverkauf des US-Dollars aus. Die Währung geriet unter erheblichen Druck und verzeichnete einen ihrer stärksten Tagesverluste der jüngeren Vergangenheit.
Der WSJ Dollar Index spiegelte diesen Abschwung wider und stürzte um 1,5 % ab, um bei 97,64 zu schließen. Dies stellt den steilsten Tagesrückgang des Index seit November 2022 dar. Der Rückgang erfolgte, obwohl das Weiße Haus eine 90-tägige Aussetzung für *die meisten* bevorstehenden Zölle ankündigte, obwohl ein allgemeiner Zollsatz von 10 % bestehen bleibt und die Abgaben auf chinesische Waren auf 125 % erhöht wurden. Marktstratege Marc Chandler von Bannockburn betonte das anhaltende Risiko und erklärte: „Der effektive durchschnittliche Zollsatz in den USA beträgt jetzt 24 % statt 27 %. Er bleibt eine Bedrohung für Wachstum und Preisstabilität.“ Mehr zu Trumps Zollpolitik
Dieser Rückgang setzte eine Verlustserie für den Dollar-Index fort und markierte die dritte Verlustsitzung in Folge. Zur Schwäche des Dollars trug die Veröffentlichung der Inflationszahlen für März bei. Die Daten zeigten einen Anstieg von 2,4 % gegenüber dem Vorjahr, was unter den erwarteten 2,6 % lag. Kyle Chapman, ein Analyst der Ballinger Group, kommentierte die Auswirkungen: „Dieser Bericht drängt die Fed am Rande zu zusätzlichen Zinssenkungen, aber die Datenabhängigkeit verliert an Bedeutung, wenn man sich nicht mehr auf den bisherigen Verlauf verlassen kann.“ Eine niedrigere Inflation schürt in der Regel die Erwartung von Zinssenkungen, was die Währung weiter unter Druck setzt, obwohl globale Handelsspannungen die Aussichten komplizieren.
Globale Reaktionen und Währungsentwicklung
Die Turbulenzen rund um die US-Handelspolitik zogen scharfe Kritik von internationalen Persönlichkeiten nach sich. François Villeroy de Galhau, Gouverneur der Bank von Frankreich, betonte, dass die jüngsten Ereignisse das „Vertrauen in die US-Währung untergraben“ hätten und fügte hinzu, dass die Trump-Regierung „bewiesen hat, dass sie die Rolle des Dollars nicht konsequent verteidigt“. Er deutete an, dass dies die internationale Position des Euro stärken könnte. Diese Meinung wurde von Commerzbank-Stratege Ulrich Leuchtmann bekräftigt, der feststellte: „Der Euro hat von dem US-Chaos profitiert, da er die einzige ernsthafte Alternative zu Staatsanleihen ist, wenn man nach sicheren Häfen sucht.“ Analysten von ING warnten außerdem, dass der „volatile US-Zollansatz eine höhere Risikoprämie“ auf amerikanische Vermögenswerte erfordere. Diese breite Schwäche spiegelte sich darin wider, dass der Dollar gegenüber wichtigen Gegenwährungen deutlich fiel und um 2 % gegenüber dem japanischen Yen und um 1,6 % gegenüber dem Euro nachgab, während er auch gegenüber dem Schweizer Franken und dem britischen Pfund an Boden verlor. Mehr zu den globalen Marktreaktionen

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