Die Entstehung digitaler Vermögenswerte, die mit politischen Persönlichkeiten verknüpft sind, sorgt weiterhin für Diskussionen, und der MELANIA-Token, der mit der ehemaligen First Lady Melania Trump verbunden ist, ist ein Paradebeispiel dafür. Berichten zufolge haben einige digitale Wallets innerhalb weniger Minuten nach der informellen Einführung des Tokens Gewinne von fast 100 Millionen US-Dollar erzielt, was erhebliche Fragen zur potenziellen Marktmanipulation in der Nische der politisch thematisierten Kryptowährungen aufwirft.
Details zur Token-Einführung
Blockchain-Daten, die von der Financial Times geprüft wurden, zeigten ein bemerkenswertes Muster: Etwa zwei Dutzend Wallets sicherten sich MELANIA-Token im Wert von 2,6 Millionen US-Dollar nur drei Minuten, nachdem Frau Trump den Coin am 19. Januar auf Truth Social angekündigt hatte. Dieser schnelle Erwerb fand unmittelbar vor dem Preisanstieg des Tokens statt, was einer Mehrheit dieser frühen Investoren ermöglichte, ihre Bestände schnell zu liquidieren. Ein beträchtlicher Anteil von 81 % dieser Gewinne wurde Berichten zufolge innerhalb eines Zwölf-Stunden-Fensters realisiert.
Diese Situation steht im Gegensatz zum TRUMP-Token, der zwei Tage zuvor eingeführt wurde und angeblich keine ähnliche vorbereitende Aktivität zeigte. Die Einführung des MELANIA-Tokens schien für schnelle finanzielle Gewinne genutzt worden zu sein. Mit wenig mehr als Markenbildung und vage definierten Vorteilen, wie einem möglichen Abendessen mit Frau Trump, funktionierte der Token als rein spekulatives Anlagegut. Seine Struktur schien es ihm zu ermöglichen, bundesstaatliche Wertpapiervorschriften zu umgehen und solche Handelsaktivitäten damit außerhalb der typischen Reichweite von Insiderhandelsgesetzen zu platzieren.
Es wurden Verbindungen zwischen einigen an dieser frühen Akkumulation beteiligten Wallets und Hayden Davis, einem Krypto-Unternehmer aus Texas, der mit anderen kontroversen Projekten digitaler Währungen in Verbindung gebracht wurde, nahegelegt. Während Herr Davis bestritten hat, vom MELANIA-Token profitiert zu haben, soll die Blockchain-Analyse der Financial Times Verbindungen zwischen seinen Unternehmungen und diesen frühen Transaktionen aufgedeckt haben.
Hinter dem MELANIA-Token soll die MKT World LLC stehen, eine in Delaware registrierte Gesellschaft, die zuvor von Frau Trump genutzt wurde. Diese Gruppe soll über 64 Millionen US-Dollar aus Erstverkäufen und Transaktionsgebühren generiert haben, zusätzlich zu den fast 100 Millionen US-Dollar, die von den frühen Händlern erzielt wurden. Offizielle Erklärungen zum Management des Tokens, zur Umsatzverteilung oder zu persönlichen finanziellen Gewinnen für Frau Trump sind jedoch bisher nicht erfolgt.
Marktreaktion und ethische Fragen
Die Marktreaktion auf das Debüt von MELANIA löste eine intensive Handelsaktivität aus. In den ersten 24 Stunden überstieg das Handelsvolumen für Perpetual Futures-Kontrakte sowohl auf MELANIA- als auch auf TRUMP-Token Berichten zufolge 50 Milliarden US-Dollar. Allein der MELANIA-Token verzeichnete innerhalb von 90 Minuten einen Anstieg des Open Interest um 56 %, was eine erhebliche Belastung für die Solana-Blockchain darstellte und zu Serviceunterbrechungen für Plattformen wie Coinbase und Phantom führte. Diese anfängliche Aufregung war jedoch nur von kurzer Dauer. Wallets, die mutmaßlich mit den Entwicklern des Tokens in Verbindung stehen, veräußerten schließlich mehr als 31 Millionen Token. Dieser Ausverkauf führte zu einem starken Preisverfall von MELANIA, das von einem Höchststand von 13 US-Dollar auf 0,38 US-Dollar fiel, bevor es sich bei etwa 0,32 US-Dollar stabilisierte.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Frau Trump mit umstrittenen Kryptowährungsunternehmungen in Verbindung gebracht wird. Frühere Initiativen, die mit ihrem Namen in Verbindung gebracht wurden, umfassen eine umstrittene NFT-Auktion und eine unklar strukturierte wohltätige Blockchain-Initiative.
Die ethischen Bedenken hinsichtlich solcher Projekte wachsen. Tim Massad, ein ehemaliger Vorsitzender der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), hat die Kombination aus politischer Markenbildung und Kryptowährungsspekulation kritisiert und als Missbrauch öffentlichen Einflusses bezeichnet. Darüber hinaus wirft der langwierige Freigabeplan des Tokens – mit 3 % Freigabe im Februar, gefolgt von monatlichen Ausschüttungen von 2,25 % – ungelöste Fragen über die langfristigen Ziele und die letztendlichen Nutznießer dieses Vorhabens auf.

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