Amazon (AMZN) Aktie: Raymond James stuft herab wegen Handels- und Logistikdruck

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By Alexander Schuster

Die Anlegerstimmung gegenüber Amazon (AMZN) spiegelt im Vorfeld der Ergebnisse für das erste Quartal wachsende Vorsicht wider. Operative Hürden, einschließlich der Handelspolitik unter der Regierung von Präsident Donald Trump, haben Analysten dazu veranlasst, die kurzfristigen Aussichten neu zu bewerten, trotz anerkannter Stärken wie KI.

Folglich hat Raymond James seine Einschätzung zu Amazon angepasst. Analyst Josh Beck hat die Aktie von ‚Strong Buy‘ auf ‚Outperform‘ herabgestuft und das Kursziel deutlich auf 195 US-Dollar gesenkt, von zuvor 275 US-Dollar. Beck merkte an, dass langfristige Projekte, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz, zwar attraktiv bleiben, kurzfristige Risiken jedoch die Beibehaltung der höchsten Bewertung erschweren.

Operativer Druck nimmt zu

Die Herabstufung resultiert größtenteils aus zunehmendem operativem Druck. Unter der Trump-Regierung eingeführte Zölle beeinflussen sowohl die Betriebskosten als auch die Strategien zur Diversifizierung der Logistik. Amazons starke Abhängigkeit von China, dem Ursprung für etwa 30 % des Bruttowarenvolumens, erhöht seine Anfälligkeit für Handelskonflikte und potenzielle Kostensteigerungen. Darüber hinaus werden laufende Bemühungen zur Restrukturierung der Logistik voraussichtlich die Gewinnmargen vorübergehend belasten, was sich auf die Komplexität innerhalb seines Delivery Service Partners (DSP)-Netzwerks auswirkt, das ein erhebliches Versandvolumen abwickelt, insbesondere in ländliche Gebiete der USA (etwa 11 % der Sendungen).

Gegenwind bei den Werbeeinnahmen

Über das Kerngeschäft E-Commerce und Logistik hinaus sieht sich auch Amazons bedeutendes Werbegeschäft externen Belastungen gegenüber. Raymond James schätzt, dass etwa 15 % der auf der Plattform angezeigten Werbeanzeigen mit chinesischen Produkten verknüpft sind. Dieser Anteil ist deutlich höher als die geschätzten 11 % bei Meta Platforms, was eine zusätzliche Anfälligkeit darstellt, sollten sich die Handelspolitiken weiter verschärfen oder Vergeltungsmaßnahmen die Sichtbarkeit von Anzeigen und die Gesamtrentabilität beeinträchtigen.

Marktentwicklung und Ausblick

Diese vorsichtigere Analyse kommt inmitten der jüngsten Kursschwäche der Amazon-Aktie, die im April einen Rückgang von über 5 % verzeichnete, was zu einem Rückgang von 21,3 % seit Jahresbeginn beitrug. Die Anleger warten nun gespannt auf die Finanzzahlen des Unternehmens für das erste Quartal, die am 1. Mai erwartet werden. Marktbeobachter werden nicht nur die Kernzahlen bei Umsatz und Gewinn genau prüfen, sondern auch den Ausblick des Unternehmens auf wichtige Bereiche wie Margen, Fortschritte bei der KI und laufende Anpassungen des globalen Logistikmodells. Trotz dieser hervorgehobenen kurzfristigen Risiken behält Raymond James eine positive langfristige Perspektive auf Amazons strategische Initiativen bei, insbesondere auf die Investitionen in künstliche Intelligenz.

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