Zentralbank-Digitalwährungen und Finanzstabilität
Der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, hat kürzlich Bedenken hinsichtlich der Integration von Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) in den bestehenden Rahmen der Finanzstabilität geäußert. Während einer Rede an der University of Chicago Booth School of Business in London betonte Bailey, dass trotz der rasanten Entwicklung der Finanzmärkte die grundlegenden Prinzipien der Geldausgabe und Liquidität unverändert bleiben müssen.
Er wies darauf hin, dass der wachsende Einfluss von Nichtbanken-Finanzinstituten (NBFIs) im globalen Finanzwesen die Zentralbanken dazu veranlasst hat, ihre Risikomanagementansätze zu überdenken. Bailey betonte jedoch, dass diese Veränderung es nicht rechtfertigt, den Zugang zu Zentralbankgeld über den Bereich traditioneller Banken hinaus auszudehnen. Seine Aussage dazu lautete:
Es gibt keine Rechtfertigung für ständige Fazilitäten für Nichtbanken, da diese kein Geld schöpfen.
Die Rolle der Geschäftsbanken bewahren
Bailey stellte klar, dass jede von der Bank of England eingeführte digitale Währung das derzeitige Finanzsystem unterstützen und nicht stören sollte. Obwohl sich die Institution noch in der Sondierungsphase hinsichtlich eines digitalen Pfunds befindet und eng mit der britischen Regierung zusammenarbeitet, wird die Entscheidung zur Einführung einer CBDC von nachweisbaren wirtschaftlichen Vorteilen und nicht nur von Markttrends abhängen.
Während er anerkannte, dass ein digitales Pfund ein zusätzliches Medium für Zahlungen bieten könnte, warnte er davor, die wesentliche Vermittlerrolle der Geschäftsbanken zu schmälern. Bailey betonte den bankenzentrierten Charakter der Zentralbankliquidität und bekräftigte, dass eine CBDC eine Ergänzung und kein Ersatz für den privaten Finanzsektor darstellen würde. Er führte aus:
Die ständige Bereitstellung von Liquidität zur Unterstützung der sogenannten Einheitlichkeit des Geldes erfolgt nur an die Banken.
Ergänzend zu diesen Diskussionen hat die Bank of England Pläne für ein „Digital Pound Lab“ angekündigt, das im Laufe des Jahres eröffnet werden soll, um das Design und die potenziellen Anwendungsfälle für eine britische CBDC zu untersuchen.
Regulatorische Anforderungen für digitale Zahlungsinstrumente
In Bezug auf die Rolle digitaler Vermögenswerte äußerte sich Bailey auch zu Bitcoin und Stablecoins. Er wies Bitcoin als primär spekulatives Asset zurück, während er zum Ausdruck brachte, dass Stablecoins bestimmte Zahlungsfunktionen erfüllen könnten, wenn sie strenge regulatorische Standards erfüllen.
Er warnte davor, dass digitale Zahlungslösungen wie Stablecoins einen hohen Grad an Aufsicht erfüllen müssen, um sicherzustellen, dass sie ähnlich wie traditionelles Geld funktionieren. Bailey bemerkte:
Ich denke, wir werden die Latte hier hochlegen müssen, da erwartet wird, dass die Erwartungen der Menschen, die Dinge für Zahlungen verwenden, angemessen wie Geld festgelegt werden.
Wichtige Überlegungen auf einen Blick
Aspekt | Baileys Perspektive |
CBDCs | Sollten die derzeitige monetäre Transmission über traditionelle Banken erhalten. |
Rolle von NBFIs | Obwohl wichtig, sollten sie keinen vollständigen Zugang zu Zentralbankgeld haben, da sie kein Geld schöpfen. |
Digitales Pfund | Wird aktiv untersucht, wobei jede Implementierung auf einem nachgewiesenen wirtschaftlichen Bedarf basiert. |
Stablecoins | Müssen strenge regulatorische Kriterien erfüllen, um effektiv in Zahlungssystemen zu funktionieren. |
Baileys Bemerkungen fallen in eine Zeit, in der der Finanzsektor über bedeutende Veränderungen im Bereich der digitalen Vermögenswerte nachdenkt. Die Prüfung von CBDCs und Stablecoins ist Teil einer umfassenderen Anstrengung, um sicherzustellen, dass technologische Fortschritte die Kernstabilität des Bankensystems nicht gefährden. Obwohl weltweit neue digitale Zahlungslösungen in Betracht gezogen werden, bleibt die Bank of England vorsichtig und engagiert sich für einen maßvollen Ansatz, der auf einer fundierten wirtschaftlichen Grundlage beruht.

Felix Neumann, alias “CoinFuchs”, verstärkt das bitdaily.de-Team mit frischem Elan und Humor. Mit einem Informatik-Abschluss und Leidenschaft für Finanzen vereint er technisches Know-how mit einem feinen Gespür für Kryptowährungen. Seine Artikel bieten präzise Analysen und lockere Kommentare, die selbst den chaotischen Kryptomarkt verständlich machen. Außerhalb der Redaktion sucht er ständig nach neuen Tech-Gadgets und Trends, die seinen Blick auf den Krypto-Dschungel erweitern.