Zentralbanken erwägen Bitcoin als Reserve – Deutsche Bank-Bericht

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By Felix Neumann

Die zunehmende Akzeptanz von Bitcoin in traditionellen Finanzkreisen gewinnt erheblich an Dynamik. Ein aktueller Bericht der Deutschen Bank legt nahe, dass Zentralbanken den digitalen Vermögenswert innerhalb des nächsten Jahrzehnts möglicherweise in ihre offiziellen Reserven aufnehmen könnten, potenziell neben Gold. Diese sich wandelnde Wahrnehmung signalisiert eine Verschiebung der Rolle von Bitcoin von einem hochvolatilen spekulativen Instrument zu einem etablierteren Wertaufbewahrungsmittel, das zur Diversifizierung globaler Reserven und zur Absicherung gegen Inflation beitragen kann.

Zentralbanken weltweit prüfen zunehmend Möglichkeiten zur Diversifizierung ihrer Reserven, die historisch vom US-Dollar dominiert wurden. Der Bericht hebt hervor, dass der Dollar zwar immer noch einen erheblichen Teil der globalen Reserven ausmacht, aber strategische Verschiebungen erkennbar sind. So hat China beispielsweise seine Bestände an US-Staatsanleihen reduziert, während die Goldpreise erheblich gestiegen sind, was einen breiteren Trend zu alternativen Vermögenswerten unterstreicht. Die Deutsche Bank vertritt die Ansicht, dass Bitcoins begrenzte Menge und seine geringe Korrelation mit anderen Vermögenswerten es zu einer überzeugenden Alternative machen, die die Rolle von Gold bei der Absicherung gegen Inflationsdruck und geopolitische Instabilität widerspiegelt.

Ein Schlüsselfaktor für die wachsende institutionelle Attraktivität von Bitcoin ist die beobachtete Abnahme seiner Preisvolatilität. Während Preisschwankungen in der Vergangenheit ein Hindernis für seine Akzeptanz als Reservewert darstellten, erreichte die 30-Tage-realisierte Volatilität kürzlich historische Tiefststände. Dieser Trend deutet auf eine Reifung des Marktes hin, der sich von reiner Spekulation hin zu einer stabileren Anlageklasse entwickelt, die Regierungen und Finanzinstitute zur Wertaufbewahrung in Betracht ziehen könnten. Trotz dieser Fortschritte wird erwartet, dass der US-Dollar seine dominante Position behält, da Länder wahrscheinlich keine monetäre Souveränität aufgeben werden.

Ergänzend zur institutionellen Perspektive hat der Kryptowährungsanalyst Timothy Peterson prognostiziert, dass Bitcoin bis Ende 2025 150.000 US-Dollar erreichen könnte. Peterson deutet einen verzögerten „Uptober“-Trend an und erwartet einen Höchststand Anfang Dezember, der ein neues Allzeithoch für das Jahr markieren würde. Seine Analyse berührt auch die Geldpolitik der Federal Reserve und kritisiert deren Priorisierung der Inflationsbekämpfung über die Beschäftigung. Peterson argumentiert, dass die unmittelbaren Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf die Verbraucher schwerwiegender sind als die anhaltenden Auswirkungen der Inflation, und erklärt: „Inflation bedeutet, dass man die Dinge, die man will, nicht kaufen kann. Arbeitslosigkeit bedeutet, dass man nicht einmal die Dinge kaufen kann, die man braucht.“

Die Divergenz zwischen der langfristigen Prognose der Deutschen Bank zur Akzeptanz durch Zentralbanken und Petersons kurzfristigem Kursziel unterstreicht die facettenreiche Sicht auf die Zukunft von Bitcoin. Für institutionelle Akteure liegt der Fokus auf Stabilität und Diversifizierung der Reserven. Händler und Analysten bleiben derweil auf die Marktdynamik, makroökonomische Faktoren und die Anlegerstimmung aufmerksam, die kurzfristige Preissteigerungen antreiben könnten. Unabhängig vom Zeithorizont konvergieren beide Perspektiven auf die zunehmende Integration von Bitcoin in die globale Finanzlandschaft, sei es als potenzieller Reservewert für Zentralbanken oder als Marktführer, der neue historische Höchststände erreicht.

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