American Express Aktie: Bank of America sieht Kaufchance trotz Rezessionsängste

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By Alexander Schuster

Trotz weit verbreiteter Besorgnis an der Wall Street hinsichtlich eines potenziellen wirtschaftlichen Abschwungs in den USA hat die Bank of America einen potenziellen Lichtblick im Finanzsektor identifiziert. Das Institut deutet an, dass die aktuellen Marktbedingungen einen günstigen Einstiegszeitpunkt für Investoren darstellen könnten, die American Express-Aktien in Betracht ziehen, auch wenn viele wirtschaftliche Gegenwinde erwarten.

Bank of America stuft Amex-Haltung hoch

Die Bank of America (BofA) hat ihre Perspektive auf American Express (AXP) deutlich geändert und ihre Empfehlung für die Aktien des Kreditkartenanbieters von Neutral auf Kaufen hochgestuft. Die Bank hat zwar ihr Kursziel von zuvor 325 Dollar auf 274 Dollar gesenkt, doch dieses neue Ziel deutet immer noch auf ein potenzielles Aufwärtspotenzial von rund 11 % gegenüber dem jüngsten Schlusskurs der Aktie hin. Dieser Schritt erfolgt trotz allgemeinerer Marktbefürchtungen und einer Konsensprognose, die eine Wahrscheinlichkeit von über 60 % für eine Rezession in den USA nahelegt.

Analystenperspektive: Die Chance nutzen

Hinter dieser Hochstufung steht die Analyse von Mihir Bhatia bei der BofA. Bhatia argumentiert, dass der deutliche Rückgang des Aktienkurses von American Express, der im Jahr 2025 bisher um über 15 % gefallen ist, eine attraktive Gelegenheit darstellt. „Wir glauben, dass der aktuelle Rückgang Investoren (mit einer langfristigen Perspektive) die Möglichkeit bietet, ein qualitativ hochwertiges Unternehmen zu einer angemessenen Bewertung zu kaufen„, kommentierte Bhatia. Er räumte ein, dass sich die Gesamtausgaben verlangsamen.

Fokus auf die Widerstandsfähigkeit der Konsumenten

Die Kernthese der BofA beruht jedoch auf der spezifischen Demografie, die von American Express bedient wird. „Die Ausgaben verlangsamen sich, aber wir glauben, dass die einkommensstärkeren Konsumenten, aus denen sich der Kundenstamm von Amex zusammensetzt, sich in Bezug auf Ausgaben und Kreditwürdigkeit als widerstandsfähiger erweisen werden„, erläuterte Bhatia. Diese Ansicht wird durch die eigenen Recherchen der BofA gestützt, die ergeben haben, dass einkommensstärkere Haushalte im Vergleich zu ihren mittel- und einkommensschwächeren Pendants seit über einem Jahr ein stärkeres Wachstum bei den Kartenausgaben verzeichnen. Diese Widerstandsfähigkeit wird als ein Schlüsselfaktor angesehen, der American Express vor den schlimmsten Auswirkungen einer potenziellen Konjunkturabschwächung schützen könnte. Ein BlackRock CEO sieht die Wirtschaftslage allerdings kritisch.

Wall Street Sentiment

Die optimistische Einschätzung der Bank of America wird innerhalb der Finanzwelt nicht einhellig geteilt. Die Analystenberichterstattung über American Express zeigt einen vorsichtigeren Konsens:

Kaufen: 11 Analysten
Halten: 18 Analysten
Verkaufen: 2 Analysten

Diese Verteilung deutet darauf hin, dass die Mehrheit der Analysten die Aktie derzeit zum Halten empfiehlt, was auf eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich ihrer kurzfristigen Aussichten hindeutet, obwohl die BofA eine klare Kaufgelegenheit sieht. Die Wall Street ist oft unterschiedlicher Meinung.

Trotz der gemischten Analystenstimmung und des Rückgangs seit Jahresbeginn haben AXP-Aktien in letzter Zeit eine gewisse Aufwärtsdynamik gezeigt. Die Aktie hat in den letzten fünf Handelstagen um etwa 7,3 % zugelegt und sich damit der Marke von 251 Dollar genähert. Internationale Handelsabkommen der USA könnten Auswirkungen auf Aktien haben.

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