Südkorea: FSS rät Asset Managern zu Krypto-Vorsicht – Regulierung im Fokus

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By Felix Neumann

Die südkoreanische Finanzaufsichtslandschaft für digitale Vermögenswerte wird derzeit einer kritischen Neubewertung unterzogen. Die primäre Finanzaufsichtsbehörde des Landes hat Vermögensverwaltungsgesellschaften kürzlich geraten, ihr Engagement in Unternehmen, die stark in Kryptowährungen investiert sind, zu reduzieren. Diese Richtlinie des Financial Supervisory Service (FSS) signalisiert einen nuancierten Ansatz zur Risikosteuerung in einem sich schnell entwickelnden Sektor und hebt die Spannung zwischen etablierten Finanzvorschriften und dem wachsenden institutionellen Interesse an der Kryptoökonomie hervor.

  • Die FSS empfiehlt Vermögensverwaltern, ihr Engagement in Krypto-Firmen zu reduzieren.
  • Die Richtlinie wurde Anfang Juli 2025 erlassen.
  • Sie basiert auf den südkoreanischen Vorschriften von 2017, die regulierten Finanzinstituten das Halten von Kryptowährungen verbieten.
  • Die FSS-Leitlinie ist beratend und nicht zwingend, unterstreicht aber die Compliance-Erwartungen.
  • Bestehende ETFs, wie der ACE US Equity Best Seller ETF, halten bereits signifikante Anteile an US-Krypto-Firmen.
  • Es werden baldige Verschiebungen im südkoreanischen Regulierungsrahmen erwartet, teilweise durch politische Entwicklungen beeinflusst.

Die FSS-Richtlinie und ihre Implikationen

In einer Anfang Juli 2025 veröffentlichten Richtlinie empfahl die FSS Vermögensverwaltern, insbesondere jenen, die börsengehandelte Fonds (ETFs) betreuen, ihre Beteiligungen an Unternehmen wie Coinbase und Strategy (ehemals MicroStrategy) nicht zu erhöhen. Diese Empfehlung basiert auf den bestehenden südkoreanischen Vorschriften von 2017, die regulierten institutionellen Finanzinstituten explizit untersagen, Kryptowährungen oder deren Derivate in ihren Bilanzen zu halten. Obwohl die FSS-Klarstellung darauf hinwies, dass diese Leitlinie beratend und nicht zwingend sei, unterstreicht sie die Haltung der Regulierungsbehörde zur aktuellen Einhaltung der Vorschriften. Die Spannung zwischen einem Verbot für institutionelle Anleger und einem unregulierten Zugang für Privatanleger bleibt ein zentrales Thema.

Herausforderungen für Fondsmanager und bestehende Portfolios

Das proaktive Vorgehen der FSS hat Diskussionen unter ETF-Anbietern ausgelöst, insbesondere da die aktuellen Regeln nicht für Privatanleger gelten, was eine Ungleichheit schafft. Viele südkoreanische ETFs haben bereits erhebliche Investitionen in US-amerikanische Krypto-Firmen getätigt. Zum Beispiel hält der ACE US Equity Best Seller ETF, verwaltet von Korea Investment Trust Management, einen bemerkenswerten Anteil von 14,6 % an Coinbase-Aktien. Dieses bestehende Engagement verdeutlicht die praktischen Herausforderungen für Fondsmanager, den vorsorglichen Ratschlägen der FSS zu folgen, ohne ihre aktuellen Portfolios zu stören, insbesondere solche, die für passive Anlagen konzipiert sind. Die Umsetzung solcher Anpassungen erfordert sorgfältige Planung und könnte die Anlagestrategien einiger Fonds grundlegend beeinflussen.

Ausblick auf die zukünftige Regulierung

Angesichts der Komplexität der Umsetzung solcher Änderungen, insbesondere bei passiven Anlageinstrumenten, erklärte die FSS, ihr Hauptziel sei es, „zur Vorsicht zu ermutigen“, wenn neue Finanzprodukte auf den Markt gebracht werden. Diese proaktive Leitlinie wird als Auftakt zu erwarteten Verschiebungen im südkoreanischen Regulierungsrahmen angesehen. Investoren beobachten diese bevorstehenden Änderungen genau, die sich in naher Zukunft weithin materialisieren sollen, teilweise angefacht durch die Wahl von Lee Jae-myung, einem Präsidentschaftskandidaten, der für seine pro-Kryptowährungs-Haltung bekannt ist. Dies deutet auf eine mögliche Lockerung oder Präzisierung der Vorschriften hin, die den Markt für digitale Vermögenswerte in Südkorea nachhaltig prägen könnte.

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