Societe Generale startet USDCV: MiCA-konformer USD Stablecoin für Traditionelle Finanzinstitute

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By Alexander Schuster

Die sich entwickelnde Landschaft der digitalen Finanzwelt hat kürzlich einen bemerkenswerten Eintritt eines großen traditionellen Finanzinstituts erlebt. Die Societe Generale, eine führende französische Bank, hat mit der Einführung ihrer an den US-Dollar gekoppelten digitalen Währung, dem USD CoinVertible (USDCV), ihr Engagement auf dem Stablecoin-Markt verstärkt. Dieser strategische Schritt positioniert einen traditionellen Finanzakteur direkt in einem Sektor, der bisher überwiegend von kryptonatürlichen Entitäten geprägt war.

Dieses neue Angebot stammt von SG-FORGE, der Digital-Asset-Sparte der Bank, und soll ab Juli aktiv gehandelt werden. USDCV wird sowohl auf den Blockchain-Netzwerken Ethereum als auch Solana betrieben und die Bank of New York Mellon (BNY Mellon) als Verwahrer für ihre zugrunde liegenden Reserven nutzen. Diese Initiative macht die Societe Generale zur ersten traditionellen Bank, die einen an den US-Dollar gekoppelten Stablecoin einführt, eine Domäne, die traditionell von kryptonatürlichen Entitäten wie Tether und Circle dominiert wurde. Bemerkenswerterweise folgt USDCV auf die frühere Veröffentlichung von SG-FORGE, den Euro CoinVertible (EURCV), der 2023 eingeführt wurde.

SG-FORGE beabsichtigt, sowohl den USD CoinVertible als auch den Euro CoinVertible Kunden anzubieten, um ein breites Spektrum finanzieller Aktivitäten zu ermöglichen. Dazu gehören nahtlose Währungsumrechnungen, Rund-um-die-Uhr-Transaktionen, grenzüberschreitende Zahlungen, On-Chain-Abwicklungen, Devisenhandel sowie anspruchsvolle Sicherheiten- und Cash-Management-Lösungen. Die Stablecoins sind über Krypto-Börsen und direkt für institutionelle Anleger zugänglich. Eine wichtige Einschränkung ist jedoch ihre derzeitige Nichtverfügbarkeit für US-Bürger. Diese Einschränkung besteht, obwohl sich beide Stablecoins strikt an die Standards der Europäischen Union (EU) für Märkte für Kryptowerte (MiCA) für E-Geld-Token (EMT) halten, wobei SG-FORGE selbst als lizenziertes E-Geld-Institut (EMI) tätig ist.

Navigieren in einer wettbewerbsintensiven Stablecoin-Landschaft

SG-FORGE erkennt die stark wettbewerbsintensive Natur des Stablecoin-Marktes an, insbesondere angesichts der überwältigenden Dominanz der an den US-Dollar gekoppelten Token. Marc Stenger, CEO von SG-FORGE, betonte, dass ein US-Dollar-Stablecoin nach dem MiCA-konformen EURCV eine natürliche Weiterentwicklung sei und mit dem exponentiellen Wachstum der Stablecoin-Akzeptanz übereinstimme, bei dem der US-Dollar die primäre Denominierung bleibe. BNY Mellon unterstrich ihre entscheidende Rolle bei der Bereitstellung einer robusten Infrastruktur, die auf ihrer umfassenden Expertise im traditionellen und digitalen Asset Management basiert.

Der Eintritt von USDCV in den USD-Stablecoin-Sektor stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Der Markt wird weitgehend von Giganten wie Tether (USDT) und Circle (USDC) kontrolliert, die zusammen über 80 % des gesamten Stablecoin-Angebots von 250 Milliarden US-Dollar beherrschen. Zahlreiche andere Projekte haben versucht, Marktanteile zu gewinnen, und kämpften oft ums Überleben; so sank beispielsweise Binances BUSD, das einst über 20 Milliarden US-Dollar an Umlaufvolumen aufwies, aufgrund von regulatorischem Druck. Der bestehende Euro CoinVertible (EURCV) von SG-FORGE, der 2023 eingeführt wurde, hat derzeit eine bescheidene Marktkapitalisierung von etwa 33 Millionen US-Dollar. Dies spiegelt das frühe Stadium der an den Euro gekoppelten Stablecoins im Vergleich zu ihren USD-Pendants wider, verdeutlicht aber auch die Hürde, die USDCV in einem überfüllten Feld zu überwinden hat. SG-FORGE strebt an, USDCV durch seine MiCA-Konformität und den institutionellen Fokus zu differenzieren und dessen Akzeptanz auf dem europäischen Markt potenziell zu stärken.

Ein Blick in die Zukunft: Traditionelle Finanzwelt und Stablecoins

Der wegweisende Schritt der Societe Generale in den USD-gebundenen Stablecoin-Bereich signalisiert einen breiteren Trend innerhalb der traditionellen Finanzwelt. Große US-Finanzinstitute, darunter JPMorgan Chase, Bank of America, Wells Fargo und Citigroup, befinden sich Berichten zufolge in vorläufigen Gesprächen über eine gemeinsame Stablecoin-Emission. Diese Überlegungen sind eng mit der sich entwickelnden regulatorischen Landschaft verbunden, wobei vorgeschlagene Gesetze wie der GENIUS Act (der Stablecoins regulieren soll) voraussichtlich voranschreiten werden. Der positive Marktempfang von Circles Börsengang unterstreicht zudem das wachsende Vertrauen in den Stablecoin-Sektor, da regulatorische Klarheit naht. Außerhalb der USA prüfen auch andere globale Finanzunternehmen, wie die Deutsche Bank, Japans SMBC und der Vermögensverwalter Fidelity, aktiv eigene Stablecoin-Initiativen, was eine Zukunft nahelegt, in der traditionelle Banken eine prominentere Rolle im Ökosystem digitaler Währungen spielen.

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