Schweizer Nationalbank: Kein Bitcoin in den Nationalreserven – Gründe und Hintergründe

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By Alexander Schuster

Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Martin Schlegel, hat kürzlich bekannt gegeben, dass die Schweiz Bitcoin nicht in ihre nationalen Reserven aufnehmen wird. In seiner Erklärung äußerte Herr Schlegel Bedenken hinsichtlich der Preisschwankungen der Kryptowährung, der begrenzten Liquidität und der inhärenten Sicherheitslücken.

Seine Äußerungen erfolgten als Reaktion auf eine Kampagne der Bitcoin-Interessengruppe 2B4CH. Diese Organisation setzt sich für ein öffentliches Referendum ein, das die Bank zwingen soll, Bitcoin in ihre Bilanz aufzunehmen. Die Initiative, die Ende 2023 von der Schweizerischen Bundeskanzlei ausging, erfordert die Sammlung von 100.000 Unterschriften bis Mitte 2026, um voranzukommen.

Bedenken hinsichtlich Volatilität und Liquidität

Herr Schlegel argumentierte, dass die extreme Volatilität von Bitcoin es ungeeignet mache, den Wert der nationalen Reserve zu sichern. Er betonte, dass die Bank Vermögenswerte mit hoher Liquidität halten müsse, um im Bedarfsfall rasch auf geldpolitische Erfordernisse reagieren zu können. Seiner Ansicht nach sind Vermögenswerte, die schnell umgewandelt werden können, für die Gewährleistung der finanziellen Stabilität in Zeiten von Marktturbulenzen unerlässlich.

Sicherheitsherausforderungen digitaler Vermögenswerte

Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Entscheidung ist das potenzielle Risiko, das von der Abhängigkeit digitaler Vermögenswerte von Softwaresystemen ausgeht. Herr Schlegel wies darauf hin, dass diese Systeme wie alle softwaregesteuerten Plattformen unter Fehlern und technischen Mängeln leiden können. Solche Schwachstellen erhöhen das Risiko von Sicherheitsverletzungen und stellen eine ernsthafte Herausforderung für die Wahrung der finanziellen Sicherheit eines Landes dar.

Perspektive auf den Krypto-Sektor

Obwohl der Krypto-Markt ein beträchtliches Wachstum verzeichnet hat, spielte der Chef der SNB dessen Bedeutung herunter. Er bezeichnete den Kryptowährungssektor als Nischenmarkt, der keine wesentliche Bedrohung für das traditionelle Finanzsystem darstelle. Darüber hinaus wies er die Vorstellung zurück, dass Bitcoin eine nennenswerte Konkurrenz für den Schweizer Franken darstellen könnte, und betonte, dass die Herausforderungen der Kryptowährung nicht in einen direkten Wettbewerb für die nationale Währung münden.

Für weitere Informationen zu dieser Entwicklung verweisen wir auf den Bericht auf der Website von Swissinfo: Hier weiterlesen.

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