RSI Signale: Überkaufte und überverkaufte Aktien erkennen

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By Felix Neumann

Anleger suchen ständig nach Signalen, um Marktschwankungen zu steuern. Inmitten der jüngsten Volatilität gewinnen technische Indikatoren wie der Relative Stärke Index (RSI) an Bedeutung. Sie helfen dabei, Aktien zu identifizieren, die möglicherweise überstrapaziert sind oder nach Ausverkäufen potenziell unterbewertet. Das Verständnis dieser Signale ist entscheidend, um potenzielle kurzfristige Risiken und Chancen zu bewerten.

Die vergangene Woche war von erheblichen Schwankungen an der Wall Street geprägt, teilweise beeinflusst durch Diskussionen über potenzielle Handelsabkommen, die von Präsident Donald Trump erwähnt wurden. Trotz Kursrückgängen zu Beginn der Woche erholten sich die wichtigsten Indizes stark: der S&P 500 stieg um über 4 %, der technologielastige Nasdaq legte um fast 7 % zu und der Dow Jones Industrial Average gewann mehr als 2 %. In solchen Umfeldern ist der 14-Tage-RSI ein vielbeachteter Momentum-Oszillator. Werte über 70 deuten typischerweise darauf hin, dass ein Wertpapier ‘überkauft’ ist und möglicherweise vor einem Rücksetzer steht, während Werte unter 30 auf ‘überverkaufte’ Bedingungen hindeuten und potenziell ein Zeichen für eine Erholung sein könnten.

Im Rampenlicht: Überkaufte Aktien

Mehrere Aktien zeigten überkaufte Signale. VeriSign (VRSN), ein Internetdienstleister, verzeichnete nach einem Anstieg um 8 % am Freitag, der durch besser als erwartete Quartalsergebnisse und eine Dividendenankündigung ausgelöst wurde, einen RSI von 70,45. Während die jüngste Performance stark ist (plus 32 % seit Jahresbeginn), deutet der Analystenkonsens auf ein potenzielles Abwärtsrisiko von über 7 % gegenüber dem jüngsten Schlusskurs hin. Ähnlich verhielt es sich bei Netflix (NFLX), das mit einem RSI von 72,18 in überkauftes Gebiet vorstieß. Der Streaming-Riese legte letzte Woche um über 13 % zu, angetrieben durch solide Q1-Ergebnisse, die dank des Wachstums bei Abonnenten und Werbung die Erwartungen übertrafen. Trotz eines Anstiegs von über 23 % seit Jahresbeginn impliziert das durchschnittliche Kursziel der Analysten nur begrenztes weiteres Aufwärtspotenzial, nur etwa 1 % gegenüber dem letzten Schlusskurs.

Potenzielle Erholungen bei überverkauften Aktien

Umgekehrt zeigten sich einige wichtige Aktien als deutlich überverkauft. Bristol Myers Squibb (BMY) verzeichnete einen RSI von nur 24,41 und hinkte dem Markt letzte Woche mit einem Rückgang von fast 3 % hinterher. Obwohl das Pharmaunternehmen nach einem soliden ersten Quartal seine Jahresprognose anhob, hatte die Aktie zu kämpfen und fiel seit Jahresbeginn um über 15 %. Auch UnitedHealth Group (UNH) wirkte mit einem RSI von 28,87 überverkauft und fiel letzte Woche um 8 %. Der Krankenversicherer steht unter Druck durch steigende medizinische Kosten, was zu einem reduzierten Jahresausblick und einem Rückgang von über 17 % seit Jahresbeginn führte. Trotz dieser Herausforderungen sehen Analysten ein erhebliches Erholungspotenzial: Das Konsensziel für BMY deutet auf ein Aufwärtspotenzial von über 17 % hin, während das Ziel für UNH einen potenziellen Anstieg von mehr als 36 % signalisiert.

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