Ein wiederkehrendes Muster finanzieller Unternehmungen, die mit Präsident Donald Trump in Verbindung stehen, hat stets zu frühen Gewinnen für Insider geführt, während private Spätinvestoren erhebliche Verluste erlitten. Diese Entwicklung wird nun mit der Ankündigung einer neuen Kryptowährungsinitiative, dem WLFI-Token, der als „Krypto-Treasury“-Unternehmen positioniert ist, genauer untersucht. Kritiker argumentieren, dass dieses jüngste Vorhaben frühere Projekte widerspiegelt, indem es die Begeisterung der Unterstützer für eine frühzeitige Ausstiegsstrategie nutzt, die den Initiatoren des Unternehmens überproportional zugutekommt.
- Wiederkehrendes Muster: Finanzielle Unternehmungen, die mit Präsident Trump verbunden sind, führen oft zu frühen Gewinnen für Insider, während private Spätinvestoren erhebliche Verluste erleiden.
- Aktuelles Vorhaben: Die Einführung des WLFI-Tokens als „Krypto-Treasury“-Unternehmen, das nun unter genauer Beobachtung steht.
- Parallelen zu früheren Projekten: Kritiker sehen Ähnlichkeiten zu Truth Social, $TRUMP-Memecoin und NFTs, die ähnliche Muster zeigten.
- Strategie der Frühzeitigen Gewinnmitnahme: Der Vorwurf, dass die Begeisterung der Anhänger für Ausstiegsstrategien genutzt wird, die primär den Initiatoren zugutekommen.
- Beispiele vergangener Wertverluste: Die DJT-Aktie und der $TRUMP-Memecoin verzeichneten nach anfänglicher Euphorie erhebliche Wertverluste für spätere Käufer.
Diese Dynamik ist bei Trump-nahen Projekten nicht neu. Seine über die Trump Media & Technology Group gestartete Plattform Truth Social erlebte anfänglich eine große Investorenbegeisterung. Doch diejenigen, die nach der Umstellung des Tickers auf DJT investierten, erlitten erhebliche Wertverluste; die Aktie ist seither über 50 % von ihrem Höchststand nach der Fusion gefallen. Ähnlich verhielt es sich mit dem im Januar eingeführten $TRUMP-Memecoin, der frühen Teilnehmern schnelle Gewinne ermöglichte, während diejenigen, die nach dem anfänglichen Anstieg einstiegen, ihre Investitionen um bis zu 90 % schrumpfen sahen. Ein verwandter Token, $Melania, schnitt sogar noch schlechter ab. Das einzige Unternehmen, das einen gewissen Wert, wenn auch inkonsistent, behielt, war der Verkauf von digitalen Sammelkarten-NFTs, die trotz eines Spitzenpreises von fast 800 US-Dollar gegenüber einem Startpreis von 99 US-Dollar ihren Bodenpreis bei etwa 200 US-Dollar stabilisiert haben, wobei späte Käufer erneut die Hauptlast der Preisvolatilität trugen.
Die Einführung der WLFI-Token-Initiative
Das neueste Vorhaben ist ein „Krypto-Treasury“-Unternehmen namens World Liberty Financial, das von Präsident Trump und seinen Söhnen mitbegründet wurde. Das Modell soll Michael Saylors MicroStrategy (jetzt Strategy) nachahmen, das bekanntermaßen eine beträchtliche Bitcoin-Reserve angehäuft hat. World Liberty Financial ersetzt Bitcoin jedoch durch seinen proprietären Token, WLFI. Die Initiative zielt darauf ab, durch den Verkauf dieser WLFI-Tokens 1,5 Milliarden US-Dollar zu beschaffen, wobei Eric Trump, der Sohn des Präsidenten, eine Vorstandsposition bei Alt5 Sigma innehat, einer Kryptofirma, an der World Liberty eine Beteiligung erworben hat.
Trotz seines ehrgeizigen Finanzierungsziels und des Starttermins im September bleibt das grundlegende Wertversprechen des WLFI-Tokens unklar. Im Gegensatz zu herkömmlichen Aktien- oder Anleiheinstrumenten bietet WLFI weder Eigentumsrechte, eine direkte Gewinnbeteiligung noch materielle Vermögenswerte. Inhaber erhalten lediglich eine Stimmrechtsmacht von 5 % bei der Governance von USD1, einem durch den US-Dollar gedeckten Stablecoin, der von World Liberty kontrolliert wird. Entscheidend ist, dass WLFI keine definierte Angebotsbegrenzung aufweist, was im krassen Gegensatz zur endlichen Begrenzung von Bitcoin steht, und über keine etablierte Erfolgsbilanz verfügt. Analysten vermuten, dass seine primäre Anziehungskraft in seiner symbolischen Verbindung zu Präsident Trump liegen könnte, indem es eher als öffentliche Loyalitätsbekundung denn als solide Investition dient.
Die Finanzarchitektur der WLFI-Initiative wirft weitere Bedenken hinsichtlich der Anlegerrenditen auf. Präsident Trump soll eine beträchtliche Menge an WLFI-Tokens halten. Darüber hinaus ist ein mit ihm verbundenes Unternehmen berechtigt, 75 % aller Erlöse aus WLFI-Tokens zu erhalten, die von World Liberty verkauft werden. Diese Struktur platziert den finanziellen Nutzen eindeutig bei den Initiatoren des Projekts und nicht bei den öffentlichen Investoren, die die Tokens kaufen. Owen Lamont, Portfoliomanager bei Acadian Asset Management, bemerkte: „Dieses Phänomen verletzt jedes Prinzip der Finanzwelt. Früher mussten die Leute komplizierte Dinge tun, um Investoren zu täuschen. Jetzt können sie einfach das Einfache tun.“
Historischer Kontext und Anlegerrisiken
Historische Präzedenzfälle verstärken die Skepsis gegenüber Vermögenswerten, die deutlich über ihrem inneren Wert gehandelt werden. Der 1986 aufgelegte Taiwan Fund notierte einst mit einem Aufschlag von 300 % auf seinen Nettoinventarwert, nur um schließlich unter dem Wert seiner Bestände gehandelt zu werden. In jüngerer Zeit sah Destiny Tech100, das Private-Equity-Beteiligungen an Unternehmen wie SpaceX und OpenAI hält, seine Bewertung auf das 20-fache seines zugrunde liegenden Vermögenswerts ansteigen, bevor eine Korrektur erfolgte, obwohl es immer noch mit einem Aufschlag gehandelt wird. Diese Beispiele unterstreichen die Volatilität und die letztendliche Korrektur, der Vermögenswerte ausgesetzt sind, deren Marktpreis von ihrem fundamentalen wirtschaftlichen Nutzen oder ihrer Eigentümerstruktur losgelöst ist. Für Anleger, die Unternehmungen in Betracht ziehen, die unbegrenzte Gewinne versprechen, verdient das konsistente Muster, das bei Trump-verbundenen Finanzprodukten beobachtet wurde – wo frühe Teilnehmer und Insider typischerweise am meisten profitieren, während spätere Investoren oft mit geminderten Renditen konfrontiert sind – sorgfältige Überlegung. Das Prinzip, dass keine Investition eine dauerhafte Geldmaschine bietet, selbst in der sich entwickelnden Kryptowährungslandschaft, bleibt ein kritischer Warnhinweis.

Alexander Schuster, alias „CryptoAlex“, ist der neueste Redakteur bei bitdaily.de – der Plattform für Krypto-News, Business und Investments. Mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften und über zehn Jahren Finanzerfahrung bringt er ein feines Gespür für Trends mit. Er präsentiert komplexe Finanzthemen charmant und humorvoll. Außerhalb des digitalen Finanzgeschehens sammelt er Inspiration bei Kaffee und Spaziergängen. CryptoAlex liefert fundiertes Wissen mit einer erfrischenden Prise Humor.