US-Wirtschaftspolitik unter Bessent: Reformkurs bei globalen Institutionen und China-Zöllen

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By Alexander Schuster

Inmitten der komplexen Landschaft der internationalen Wirtschaft signalisiert die derzeitige US-Administration unter Finanzminister Scott Bessent eine klare Richtung. Es laufen Bemühungen, Amerikas Engagement bei globalen Finanzinstitutionen neu zu gestalten und gleichzeitig anhaltende Handelsungleichgewichte anzugehen, mit besonderem Fokus auf China.

Reform globaler Finanzinstitutionen

Bei seiner Rede auf dem IIF Global Outlook Forum formulierte Finanzminister Scott Bessent eine Forderung nach signifikanten Reformen innerhalb des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Seine Botschaft konzentrierte sich darauf, diese Bretton-Woods-Institutionen dringend aufzufordern, sich wieder auf ihre grundlegenden Mandate der Wirtschafts- und Finanzstabilität zu konzentrieren. Gemäß seinen vorbereiteten Bemerkungen betonte Bessent: „Amerika zuerst bedeutet nicht Amerika allein“, und unterstrich damit die Notwendigkeit globaler Koordination für eine stabile Weltwirtschaft.

Er äußerte Bedenken über das, was er als „Aufgabenüberschreitung“ bezeichnete, und deutete an, dass sich diese Organisationen möglicherweise in Bereiche wie Klimawandel oder soziale Gerechtigkeit ausgedehnt haben, wodurch ihr wirtschaftlicher Kernzweck verwässert wurde. Bessent bekräftigte, dass die Trump-Administration beabsichtigt, ihren Einfluss geltend zu machen, um sicherzustellen, dass diese Institutionen sich strikt an ihre ursprünglichen Mandate halten. Er betonte die Notwendigkeit von Rechenschaftspflicht und messbaren Ergebnissen sowohl von der Führung als auch vom Personal innerhalb des IWF und der Weltbank.

Chinas Wirtschaftsmodell im Fokus

Minister Bessent richtete auch die Aufmerksamkeit auf Chinas vorherrschende Wirtschaftsstruktur und plädierte nachdrücklich für eine dringende „Neuausrichtung“. Er verwies auf jüngste Wirtschaftsdaten, die einen Trend nahelegen, bei dem China exportorientierte Produktion zunehmend auf Kosten der Förderung des Binnenkonsums priorisiert. „Das derzeitige Modell ist nicht nachhaltig. Es schadet nicht nur China, sondern der ganzen Welt“, erklärte Bessent unmissverständlich. Er fügte hinzu: „China muss sich ändern. Sie wissen es. Jeder weiß es. Und wir wollen helfen, weil wir uns auch neu ausrichten müssen.“

Mögliche Anpassungen der China-Zölle

Im Zusammenhang mit den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China tauchten Berichte auf – die jedoch schnell dementiert wurden –, die darauf hindeuteten, dass die Administration signifikante Senkungen der derzeit auf chinesische Waren erhobenen hohen Zölle erwäge. Gerüchten zufolge umfassten die Diskussionen mögliche Senkungen von über 50 % für bestimmte Produkte, möglicherweise als Teil eines gestaffelten Ansatzes, der zwischen strategischen und nicht-strategischen Gütern unterscheidet.

Präsident Donald Trump äußerte sich anschließend zu dem Thema und bestätigte, dass die bestehenden „sehr hohen“ Zölle auf chinesische Produkte tatsächlich „erheblich“ gesenkt würden. Er stellte jedoch klar, dass sie „nicht auf Null fallen“ würden. Der Präsident äußerte Optimismus bezüglich der bilateralen Beziehung und bemerkte: „Ich denke, wir werden sehr gut miteinander auskommen und zusammenarbeiten, sodass dies sehr gut funktionieren wird.“ Trotz dieser Aussicht stellte Präsident Trump fest, dass China von einer vorübergehenden Aussetzung der Gegenzölle ausgenommen war, die anderen Handelspartnern angeboten worden war, und führte diese Ausnahme auf Chinas Vergeltungsmaßnahmen zurück. Es ist erwähnenswert, dass einige chinesische Importe derzeit außergewöhnlich hohen kombinierten Zollsätzen gegenüberstehen.

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