US-Handelspolitik: Auswirkungen auf Dollar, Gold und Ölpreise

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By Alexander Schuster

Jüngste Veränderungen in der US-Handelspolitik senden Wellen durch die globalen Finanzmärkte und beeinflussen die Anlegerstimmung gegenüber wichtigen Rohstoffen und der amerikanischen Währung. Während vorübergehende Zollausschlüsse eine gewisse Erleichterung bieten, sorgt die laufende Untersuchung bestimmter Sektoren für eine anhaltende unterschwellige Spannung.

Dollar gewinnt an Boden durch Hoffnung auf Zollentlastung

Der US-Dollar erlebte eine spürbare Erholung und beendete eine fünftägige Verlustserie. Der Wall Street Journal Dollar Index verzeichnete einen Anstieg von 0,3 % und erreichte 96,77, den bedeutendsten Tagesgewinn seit Anfang April. Diese Aufwärtsbewegung folgte auf Kommentare von Präsident Donald Trump, die vorübergehende Ausnahmen von neu erhobenen Zöllen andeuteten. Marktanalysten gehen davon aus, dass der Dollar seine Position als attraktives Anlageobjekt weiter festigen könnte, wenn die US-Wirtschaft erfolgreich eine Rezession vermeidet und die Federal Reserve die aktuellen Zinssätze beibehält.

Gold glänzt inmitten von Handelsunsicherheit

Umgekehrt stiegen die Goldpreise, da Anleger nach sicheren Häfen suchten. Das Edelmetall verzeichnete aufgrund der vorherrschenden Unsicherheit bezüglich der internationalen Handelsdynamik eine erhöhte Nachfrage. Obwohl die US-Regierung einige Produkte vorübergehend von Zöllen ausnahm, leitete sie gleichzeitig neue Untersuchungen zu Pharma- und Technologieimporten ein, was die Marktvorsicht verstärkte. Der Spotpreis für Gold stieg um 0,4 % und notierte bei 3.243,49 US-Dollar pro Unze. Marktteilnehmer erwarten eine mögliche Volatilität, falls sich die Handelsspannungen zwischen Washington und seinen wichtigsten Handelspartnern weiter verschärfen sollten. Mehr dazu findest du im Artikel: Handelskrieg Eskalation: Rezessionsgefahr durch US-Zölle bleibt hoch.

Ölpreise unter Druck durch Nachfrageprognosen

Die Rohölmärkte standen nach mehreren Sitzungen ohne klare Richtung unter Abwärtsdruck. Wichtige Energieorganisationen, darunter die Internationale Energieagentur (IEA), die OPEC und die US Energy Information Administration (EIA), haben ihre globalen Ölverbrauchsprognosen für 2025 nach unten korrigiert. Insbesondere die IEA senkte ihre Schätzung für das Nachfragewachstum deutlich und erwartet nun nur noch einen Anstieg von 730.000 Barrel pro Tag, was sie teilweise auf die Auswirkungen der US-Zölle zurückführt.

Die Marktfundamentaldaten scheinen die Ölpreisbewegungen zunehmend zu bestimmen und den makroökonomischen Lärm aus Handelsstreitigkeiten zu überlagern. West Texas Intermediate (WTI) Rohöl sank um 0,3 % auf 61,33 US-Dollar pro Barrel, während Brent-Rohöl ebenfalls um 0,3 % auf 64,67 US-Dollar pro Barrel fiel. Hier findest du weitere Analysen zum Thema: Börse aktuell: Unternehmensgewinne, Trump Handelspolitik und Wirtschaftsdaten im Fokus.

Angebotsanpassungen und Marktausblick

Während die Nachfrageprognosen gekürzt werden, wird auch erwartet, dass sich das globale Ölangebot aufgrund der prognostizierten geringeren Produktion aus den USA und Venezuela verknappt. Die OPEC+-Gruppe plant jedoch weiterhin, die Produktion im Mai um 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Es wird erwartet, dass der Ölmarkt weiterhin empfindlich auf anhaltende Handelsunsicherheiten und sich entwickelnde Energiepolitiken reagieren wird. Derzeit analysieren Experten die Auswirkungen des Handelskonflikts: Handelskrieg USA-China: Börsen brechen ein, Anleger in Sorge.

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