US-Finanzminister Bessent: Handel, Zölle, China und Euro im Fokus

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By Felix Schröder

Die Bewältigung der Komplexität des internationalen Handels bleibt ein zentrales Thema, wobei die globalen Märkte auf die laufenden Handelsgespräche und politischen Verschiebungen reagieren. Die Regierung der Vereinigten Staaten setzt ihre Bemühungen zur Neugestaltung der Handelsbeziehungen fort, was weltweit zu erheblicher Unsicherheit und Volatilität führt. Jüngste Kommentare von führenden Beamten werfen Licht auf den aktuellen Stand der Verhandlungen und mögliche wirtschaftliche Auswirkungen.

US-China Handelsdynamik

US-Finanzminister Scott Bessent deutete kürzlich an, dass der Impuls zur Beilegung der Handelsstreitigkeiten bei China liege. Er hob das erhebliche Handelsungleichgewicht hervor und erklärte: „Ich denke, es liegt an China, zu deeskalieren, weil sie uns fünfmal mehr verkaufen als wir ihnen.“ Bessent bezeichnete bestimmte chinesische Zölle, die „120% und 145%“ erreichen, als untragbar.

Diese Bemerkungen folgen früheren Maßnahmen der Regierung von Präsident Donald Trump. Am 2. April wurden neue globale Zölle angekündigt, obwohl diese Strategie später verfeinert wurde. Allgemeine Zölle von 10% wurden beibehalten, aber strengere Maßnahmen wurden für 90 Tage aufgeschoben, um Verhandlungen mit wichtigen Handelspartnern zu ermöglichen.

Fortschritte an mehreren Fronten

Laut Minister Bessent hat die US-Regierung Fortschritte bei den Gesprächen mit mehreren Nationen gemacht. Berichten zufolge laufen die Gespräche mit 15 bis 18 Handelspartnern. Bessent äußerte sich optimistisch, dass bald Abkommen abgeschlossen werden, und erwähnte dabei insbesondere eine große asiatische Volkswirtschaft. „Wir haben sehr interessante Vorschläge von mehreren Ländern erhalten und wir bewerten sie“, bemerkte er und fügte hinzu: „Ich würde sagen, Indien wäre eines der ersten Abkommen, die wir abschließen. Bleiben Sie dran.“

Europäische Bedenken hinsichtlich der Euro-Stärke

Über Asien hinaus äußerte sich Bessent zur Wirtschaftslage in Europa und deutete an, dass sich die europäischen Nationen möglicherweise über die jüngste Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar Sorgen machen. Die europäische Währung hat seit Jahresbeginn fast 10% gegenüber dem Dollar zugelegt.

„Sie werden sehen, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen senken wird, um den Euro zu schwächen“, sagte Bessent voraus. „Europa will keinen starken Euro. Wir verfolgen eine Politik des starken Dollars.“ Ein stärkerer Euro kann europäische Exporte verteuern und so die Bemühungen zur wirtschaftlichen Erholung in der Region inmitten globaler Unsicherheit potenziell behindern.

Markt-Antizipation und Kommunikation

In der Zwischenzeit sind aus dem Weißen Haus gemischte Signale über den Status der Verhandlungen mit China gekommen. Während Präsident Trump letzte Woche aktive Gespräche mit chinesischen Beamten erwähnte, deuteten Berichte darauf hin, dass diese Interaktionen während Veranstaltungen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds stattfanden und nicht als formelle Verhandlungssitzungen.

Minister Bessent betonte, dass die Regierung nicht öffentlich über Medienkanäle verhandeln werde. Er versicherte, dass offizielle Ankündigungen über Durchbrüche oder Abkommen formell mitgeteilt würden. Die Märkte bleiben aufmerksam auf konkrete Anzeichen für Fortschritte, die zu einer Deeskalation der Handelsspannungen führen könnten, insbesondere da anhaltende Zollstreitigkeiten die Sorgen über potenzielle Rezessionsrisiken verstärken. Trotz anhaltender Zweifel hoffen einige Investoren auf eine Reduzierung der bestehenden Zölle, was den Druck auf die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten verringern könnte.

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