US-Finanzmärkte im Abwärtstrend: Rezessionsängste und Zölle belasten

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By Felix Neumann

Turbulenzen an den US-Finanzmärkten durch Konjunktursorgen und drohende Zölle

Die US-Finanzmärkte erleben inmitten wachsender wirtschaftlicher Bedenken und einer drohenden Welle von Zöllen erhebliche Turbulenzen. Investoren sind verunsichert, da wichtige Indizes deutliche Rückgänge verzeichnet haben, nachdem die vergangene Woche als die schlechteste seit September eingestuft wurde.

Marktüberblick

Die wichtigsten US-Benchmarks sind heute Morgen tiefer in den Handel gestartet. Der S&P 500 fiel um 1,4 %, der Dow Jones Industrial Average sank um etwa 1 % (ein Verlust von 430 Punkten) und der Nasdaq Composite verringerte sich in den frühen Handelsstunden um 2,1 %. Insgesamt hat sich der S&P 500 um 7,4 % von seinem Allzeithoch am 19. Februar zurückgezogen, da Investoren mit den Auswirkungen verstärkter Zollmaßnahmen und der Angst vor einer wirtschaftlichen Verlangsamung kämpfen.

Konjunktureller Gegenwind und Zollankündigungen

Jüngste Indikatoren deuten auf eine Abschwächung der Konjunkturaussichten hin. Umfragen zum Geschäfts- und Verbrauchervertrauen haben einen zunehmenden Pessimismus ergeben, und Echtzeit-Wirtschaftsdaten – laut einem Bericht der Federal Reserve Bank of Atlanta – deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft möglicherweise bereits schrumpft. In einem kürzlichen Auftritt bei Fox News wurde Präsident Donald Trump nach der Möglichkeit einer Rezession bis 2025 gefragt. Der derzeitige Präsident antwortete, dass er sich nur ungern zu solchen Angelegenheiten äußere, und betonte, dass die groß angelegten Wirtschaftsinitiativen darauf abzielen, den amerikanischen Wohlstand wiederzubeleben. Er merkte an, dass diese Veränderungen zwar eine Übergangszeit erfordern und die Wirtschaft vorübergehend beeinträchtigen könnten, ihr langfristiges Ziel jedoch darin bestehe, den Wohlstand des Landes wiederherzustellen.

In verwandten Entwicklungen bestätigte der Handelsminister, dass in Kürze ein Zoll von 25 % auf Stahl- und Aluminiumimporte erhoben wird. Trotz eines stabilen Arbeitsmarktes mit anhaltenden Neueinstellungen haben Ökonomen begonnen, ihre Wachstumsprognosen zu senken. So reduzierte beispielsweise ein Ökonom bei Goldman Sachs seine Prognose für das US-Wirtschaftswachstum von 2,2 % auf 1,7 % – eine Revision, die durch die unerwartet starken Auswirkungen der Zollmaßnahmen beeinflusst wurde. Er warnte auch vor einer Wahrscheinlichkeit von etwa 20 %, dass das Land innerhalb der nächsten 12 Monate in eine Rezession geraten könnte.

Tech-Sektor unter Druck

Der Technologiesektor, der in den letzten Jahren eine wichtige Triebkraft für Marktrallyes war, trägt nun die Hauptlast des Abschwungs. Die Aktien großer Unternehmen sind gefallen, wobei die Aktien von Nvidia um 2,6 % gefallen sind und erhebliche Verluste seit Jahresbeginn verzeichnet haben. Auch Apple erlebte einen Kursverfall von 3,2 %, nachdem bekannt wurde, dass Aktualisierungen seines Sprachassistenzsystems verschoben werden, was die Begeisterung der Anleger gedämpft hat.

Reaktionen in den Risikoanlage-Märkten

Die Unsicherheit hat sich über traditionelle Aktien hinaus ausgebreitet. Bitcoin ist von seinem Höchststand von über 106.000 USD im Dezember auf rund 83.000 USD gesunken, was auf eine weitverbreitete Abkehr von spekulativen Positionen hindeutet. Inmitten dieser Dynamik haben Investoren zunehmend Zuflucht in US-Staatsanleihen gesucht, was deren Preise in die Höhe getrieben und die Rendite der 10-jährigen Anleihe von 4,80 % im Januar auf 4,24 % gesenkt hat.

Internationale Märkte und Unternehmensentwicklungen

Auf Unternehmensebene kam es zu einer bemerkenswerten Transaktion auf dem Immobilienmarkt, bei der die Aktien eines Unternehmens nach der Ankündigung, dass sein Konkurrent einen Anteil für 1,75 Milliarden Dollar in einem reinen Aktiendeal erwirbt, in die Höhe schnellten. Das erwerbende Unternehmen erlitt jedoch nach Bekanntwerden der Nachricht einen Rückgang von fast 10 %. International spiegelten die europäischen Börsen die Stimmung der Wall Street mit breiten Verlusten wider, während die asiatischen Märkte ein gemischtes Bild zeigten. Der Markt in Hongkong fiel um 1,8 % und Shanghai verzeichnete einen leichten Rückgang.

Darüber hinaus haben jüngste Berichte aus China ergeben, dass die Verbraucherpreise im Februar zum ersten Mal seit 13 Monaten gesunken sind – eine Entwicklung, die die allgemeine wirtschaftliche Schwäche unterstreicht, die weltweit beobachtet wird.

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