Die Ukraine steht kurz davor, ihren Regulierungsrahmen für Kryptowährungen erheblich voranzutreiben, wobei das Parlament des Landes die erste Lesung eines entscheidenden Gesetzesentwurfs im August 2025 abhalten soll. Diese legislative Anstrengung zielt darauf ab, den beträchtlichen Markt für digitale Vermögenswerte des Landes in eine formale Rechtsstruktur zu überführen, um den Teilnehmern Klarheit und Schutz zu bieten und gleichzeitig internationale Finanzstandards zu erfüllen. Dieser Schritt signalisiert eine strategische Verlagerung von einer informellen Anerkennung hin zu einer umfassenden Integration digitaler Vermögenswerte in die nationale Wirtschaft.
- Die erste Lesung eines entscheidenden Gesetzesentwurfs zur Kryptoregulierung ist für August 2025 im ukrainischen Parlament angesetzt.
- Das Gesetz soll den umfangreichen Markt für digitale Vermögenswerte in eine formale Rechtsstruktur überführen und Schutz bieten.
- Ein zentraler Bestandteil ist die Legalisierung zuvor erworbener Kryptowerte durch eine pauschale Steuer von 10 %.
- Die Initiative zielt darauf ab, Rechtssicherheit zu schaffen und das ukrainische Finanzsystem an internationale und europäische Standards anzupassen.
- Die Konsultationen zum Gesetzentwurf umfassten auch internationale Experten, darunter Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Ein Schritt zur umfassenden Kryptoregulierung
Danylo Hetmantsev, Vorsitzender des Ausschusses für Finanzen, Steuer- und Zollpolitik der Werchowna Rada, bestätigte die Aufnahme des Gesetzentwurfs in die parlamentarische Agenda. Er betonte, dass die Initiative über eine bloße Systematisierung hinausgehe und primär darauf abziele, Kryptowährungsinhabern, Börsen und den verschiedenen Unternehmen, die in diesem schnell wachsenden Sektor tätig sind, rechtliche Schutzmaßnahmen zu bieten. Hetmantsev unterstrich die Unmöglichkeit, den bereits ausgereiften und beträchtlichen Kryptomarkt der Ukraine zu ignorieren, der eine signifikante Rolle in der nationalen Wirtschaft spielt.
Die Legalisierung von Kryptowerten und das Steuerregime
Ein zentraler Grundsatz der vorgeschlagenen Gesetzgebung ist die Bestimmung, die es Bürgern ermöglicht, zuvor erworbene digitale Vermögenswerte zu legalisieren. Dieser Prozess würde die Deklaration von Kryptowährungsbeständen und die anschließende Zahlung einer einheitlichen Steuer von 10 % umfassen, die sich aus einer 5%igen Einkommensteuer und einer 5%igen Militärabgabe zusammensetzt. Nach der Zahlung würden diese Vermögenswerte als rechtmäßig erworben anerkannt und somit effektiv aus der Schattenwirtschaft geholt. Dieser Mechanismus schafft nicht nur Transparenz, sondern ermöglicht es dem Staat auch, Einnahmen aus einem bisher unregulierten Bereich zu generieren.
Der Steuersatz von 10 % war Gegenstand umfassender Konsultationen, nicht nur zwischen ukrainischen Regierungsstellen, sondern auch mit internationalen Experten, darunter Vertretern des Internationalen Währungsfonds (IWF). Laut Hetmantsev stellt dieser Satz einen sorgfältig ausgehandelten Kompromiss dar, der bei den meisten Marktteilnehmern breite Akzeptanz gefunden hat und einen ausgewogenen Ansatz in Bezug auf Fiskalpolitik und Marktentwicklung widerspiegelt. Die Wahl dieses Satzes soll Anreize zur Compliance schaffen, ohne die Entwicklung des Marktes zu ersticken.
Obwohl der Gesetzentwurf einen Weg zur Compliance bietet, räumte Hetmantsev ein, dass einige Personen möglicherweise außerhalb des rechtlichen Rahmens bleiben könnten. Er warnte jedoch, dass die zunehmende Raffinesse der Finanzaufsicht dazu führen werde, dass die Verbindung zwischen Eigentümern und ihren Krypto-Wallets schließlich transparent werde, was unweigerlich zur Offenlegung vergangener Transaktionen und der damit verbundenen Steuerschulden führen würde. Diese Entwicklung unterstreicht das wachsende globale Engagement für die Nachverfolgung digitaler Vermögenswerte.
Europäische Integration und Herkunftsnachweis
Das Bestreben zur Legalisierung von Kryptowährungen ist auch eng mit den umfassenderen Ambitionen der Ukraine zur europäischen Integration verknüpft. Hetmantsev hob die Notwendigkeit hervor, dass die Ukraine europäische Standards bezüglich der Kontrolle der Herkunft von Vermögenswerten übernehmen muss, insbesondere im Zusammenhang mit ihren Vorbereitungen für den Beitritt zur Europäischen Union. Er betonte, dass ohne die formelle Legalisierung von Kryptowerten Bürger in Zukunft erhebliche Schwierigkeiten haben könnten, die Herkunft von Geldern zu erklären, die für große Anschaffungen oder Investitionen verwendet wurden. Dies ist ein entscheidender Schritt, um die ukrainischen Finanzsysteme mit denen der EU zu harmonisieren und das Vertrauen internationaler Partner zu stärken.
Herausforderungen bei der Festlegung der Aufsichtsbehörde
Frühere Diskussionen über den Gesetzentwurf hatten sich auf die Identifizierung der primären Regulierungsbehörde für den Kryptomarkt konzentriert. Zu den potenziellen Regulierungsbehörden gehörten die Nationalbank der Ukraine (NBU), die Nationale Wertpapier- und Börsenkommission (NSSMC) und das Ministerium für digitale Transformation. Diese Debatte unterstreicht die Komplexität bei der Einrichtung eines umfassenden Aufsichtsmechanismus für diesen jungen, aber dynamischen Sektor und die Notwendigkeit, klare Zuständigkeiten für die effektive Umsetzung und Durchsetzung der neuen Gesetze zu definieren.

Alexander Schuster, alias „CryptoAlex“, ist der neueste Redakteur bei bitdaily.de – der Plattform für Krypto-News, Business und Investments. Mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften und über zehn Jahren Finanzerfahrung bringt er ein feines Gespür für Trends mit. Er präsentiert komplexe Finanzthemen charmant und humorvoll. Außerhalb des digitalen Finanzgeschehens sammelt er Inspiration bei Kaffee und Spaziergängen. CryptoAlex liefert fundiertes Wissen mit einer erfrischenden Prise Humor.