Eine bedeutende rechtliche Entwicklung bezüglich der Aufsicht der US-Regierung über Krypto-Mixing-Dienste ergab sich aus einer kürzlichen Entscheidung eines Bundesgerichts in Texas. Dieses Urteil untersagt ausdrücklich dem Finanzministerium, die Sanktionen gegen die Plattform Tornado Cash wieder in Kraft zu setzen, was einen bemerkenswerten Punkt in den fortwährenden Interaktionen zwischen dem Kryptowährungssektor und den Aufsichtsbehörden darstellt.
Hintergrund des Sanktionsfalls Tornado Cash
Im Jahr 2022 setzte das Office of Foreign Assets Control (OFAC), eine Abteilung des US-Finanzministeriums, Tornado Cash auf seine Sanktionsliste. Als Begründung wurde die angebliche Nutzung der Plattform zur Wäsche beträchtlicher Summen digitaler Währung angeführt, die Berichten zufolge in Milliardenhöhe lagen und Gelder beinhalteten, die mit der nordkoreanischen Cybercrime-Gruppe, bekannt als die Lazarus Group, verbunden waren. Nach umfangreichen Rechtsstreitigkeiten wurde Tornado Cash erst im letzten Monat von dieser Sanktionsliste entfernt. Dennoch argumentierte das Finanzministerium, dass die rechtliche Anfechtung der Sanktionen aufgrund der Entfernung hinfällig (irrelevant) geworden sei, was implizierte, dass sie möglicherweise immer noch die Befugnis besäßen, den Dienst später wieder auf die Liste zu setzen.
Gericht weist die Position des Finanzministeriums zurück
Das US-Bezirksgericht für den westlichen Bezirk von Texas akzeptierte die Ansicht des Finanzministeriums nicht. Das Gericht wies die Behauptung, der Fall sei hinfällig, ausdrücklich zurück. Richter Robert Pitman hob das potenzielle Risiko hervor, dass die Behörde versuchen könnte, „genau dieselbe Bezeichnung“ zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu verhängen. Der Richter beanstandete die Erklärung des Finanzministeriums für die Streichung von der Liste und wies darauf hin, dass das Ministerium suggerierte, es sei ein Akt des „Ermessens“ gewesen, basierend auf politischen und rechtlichen Faktoren, anstatt zuzugeben, dass es durch Anweisungen höherer Gerichte notwendig gemacht wurde.
Permanente Sperre und Reaktion der Branche
Als Ergebnis fällte das Gericht ein festes Urteil. Es bezeichnete die frühere Umsetzung der Sanktionen gegen Tornado Cash durch das Finanzministerium offiziell als „illegal“. Darüber hinaus verhängt das Urteil eine dauerhafte Unterlassungsverfügung, die das Finanzministerium daran hindert, die identische Sanktionsbezeichnung erneut auf den Krypto-Mixer anzuwenden. Diese Entscheidung erntete positive Reaktionen von Personen aus dem Kryptowährungsbereich. Insbesondere der Chief Legal Officer von Coinbase bezeichnete die vorhergehenden Argumente des Finanzministeriums als „Unsinn“, was die weit verbreiteten Bedenken der Branche bezüglich dessen widerspiegelt, was oft als übermäßiges regulatorisches Vorgehen angesehen wird.

Felix Neumann, alias “CoinFuchs”, verstärkt das bitdaily.de-Team mit frischem Elan und Humor. Mit einem Informatik-Abschluss und Leidenschaft für Finanzen vereint er technisches Know-how mit einem feinen Gespür für Kryptowährungen. Seine Artikel bieten präzise Analysen und lockere Kommentare, die selbst den chaotischen Kryptomarkt verständlich machen. Außerhalb der Redaktion sucht er ständig nach neuen Tech-Gadgets und Trends, die seinen Blick auf den Krypto-Dschungel erweitern.