Südkorea hat einen umfassenden neuen Regulierungsrahmen für seinen schnell wachsenden Kryptowährungskreditsektor vorgestellt. Dies signalisiert eine proaktive Haltung der Finanzbehörden, um systemische Risiken zu mindern und den Anlegerschutz zu verbessern. Die von wichtigen Finanzinstitutionen entwickelten strengen Richtlinien sollen Stabilität in einen Markt bringen, der zuvor durch schnelles Wachstum und erhebliche, oft ungeschützte, Anlegerengagements gekennzeichnet war.
Der Anstoß für diese neuen Maßnahmen resultiert aus einem anerkannten „Regulierungsdefizit“, das nach Ansicht der Behörden zu erheblichen Anlegerverlusten beigetragen hat. Ein Beamter der Finanzdienstleistungskommission (FSC) betonte die Unvermeidbarkeit von Anlegerschäden, wenn hochriskante Kreditdienstleistungen ohne ausreichende Aufsicht weiter verbreitet würden. Diese Intervention folgt Berichten über weit verbreitete Nutzerverluste, einschließlich tausender Zwangsliquidierungen bei von Börsen betriebenen Kreditprogrammen. So soll eine Plattform innerhalb eines Monats 27.000 Nutzer gewonnen und ein Volumen von 1,5 Billionen Koreanischen Won (1,1 Milliarden US-Dollar) verarbeitet haben, wobei etwa 13 % ihrer Nutzer aufgrund sinkender Vermögenswerte Zwangsliquidierungen erlitten.
- Südkorea führt einen neuen, umfassenden Regulierungsrahmen für Kryptokredite ein.
- Ziel ist die Minderung systemischer Risiken und die Stärkung des Anlegerschutzes.
- Die Maßnahmen reagieren auf ein „Regulierungsdefizit“ und erhebliche Anlegerverluste.
- Strengere Regeln umfassen Verbote von Hebelkrediten über den Sicherheitenwert und Kreditvergabe in Koreanischen Won.
- Nutzer müssen Schulungen absolvieren, und es gelten Kreditlimits sowie Schutzmechanismen vor Zwangsliquidierungen.
- Die Auswahl der handelbaren Vermögenswerte wird zur Marktstabilisierung eingeschränkt.
Schlüsselsäulen der Kryptokreditregulierung
Die neuen selbstregulierenden Richtlinien, eine gemeinsame Anstrengung der Finanzaufsichtsbehörde (FSS) und des Verbands der Digitalen Vermögenswertbörsen (DAXA), sind um drei Kernsäulen herum strukturiert: Begrenzung des Dienstumfangs, robuster Nutzerschutz und Marktstabilität.
Begrenzung des Dienstumfangs:
Die Richtlinien verbieten explizit Hebelkredite, die den Sicherheitenwert übersteigen, und untersagen die Kreditvergabe in Koreanischen Won. Des Weiteren müssen Börsen ihre eigenen Vermögenswerte für Kreditoperationen nutzen, und indirekte Kreditvergabe durch Drittbeauftragung oder Zusammenarbeit ist strengstens verboten. Dies zielt darauf ab, unkontrolliertes Eingehen von Risiken zu verhindern und Transparenz bei der Vermögensdeckung zu gewährleisten.
Verbesserter Anlegerschutz:
Erstnutzer von Kryptokreditdiensten sind nun verpflichtet, von DAXA gesponserte Online-Schulungen und Eignungstests zu absolvieren. Kreditlimits, die zwischen 30 Millionen und 70 Millionen Won liegen, werden basierend auf der Handelserfahrung und -historie eines Nutzers angewendet. Entscheidend ist, dass bei absehbarer Zwangsliquidierung eine vorherige Benachrichtigung an den Nutzer erfolgen muss, der dann auch zusätzliche Sicherheiten bereitstellen darf, um die Liquidierung zu verhindern. Provisionssätze sind auf 20 % pro Jahr begrenzt, und eine umfassende Offenlegung des Kreditstatus nach Produkt, einschließlich Fällen von Zwangsliquidierung, ist jetzt obligatorisch.
Maßnahmen zur Marktstabilität:
Um übermäßige Marktvolatilität zu verhindern, ist die Auswahl der für die Kreditvergabe zugelassenen Vermögenswerte auf die Top 20 nach Marktkapitalisierung oder auf solche beschränkt, die an drei oder mehr Koreanischen-Won-Börsen gelistet sind. Vermögenswerte, die Handelsbeschränkungen unterliegen oder bei denen ungewöhnliche Handelsaktivitäten vermutet werden, werden ausgeschlossen. Zusätzlich müssen Plattformen robuste interne Kontrollmechanismen implementieren, um ungerechtfertigte Preisschwankungen durch konzentrierte Bestände in bestimmten Vermögenswerten zu verhindern.
Die Einführung dieser Richtlinien folgt einer Phase erhöhter Prüfung. Finanzbehörden hatten zuvor einen temporären Stopp der Kreditdienstleistungen für virtuelle Vermögenswerte angefordert, und im Juli bildeten die FSC und FSS eine gemeinsame Arbeitsgruppe, um speziell diesen Regulierungsrahmen zu entwickeln. Die FSC hat ihre Absicht bekundet, Vor-Ort-Inspektionen durchzuführen und Aufsichtsmaßnahmen gegen Plattformen zu verhängen, die sich als nicht konform erweisen, was die Ernsthaftigkeit dieser neuen Direktiven unterstreicht. Dieser Schritt stellt einen bedeutenden Fortschritt bei der Institutionalisierung und Risikominimierung des Ökosystems für die Kreditvergabe digitaler Vermögenswerte in Südkorea dar und richtet es enger an traditionellen Finanzmarktstandards aus.

Alexander Schuster, alias „CryptoAlex“, ist der neueste Redakteur bei bitdaily.de – der Plattform für Krypto-News, Business und Investments. Mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften und über zehn Jahren Finanzerfahrung bringt er ein feines Gespür für Trends mit. Er präsentiert komplexe Finanzthemen charmant und humorvoll. Außerhalb des digitalen Finanzgeschehens sammelt er Inspiration bei Kaffee und Spaziergängen. CryptoAlex liefert fundiertes Wissen mit einer erfrischenden Prise Humor.