Standard Chartered: Bitcoin-Firmenbestände bergen Verkaufsrisiko für BTC-Kurs.

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By Felix Schröder

Der zunehmende Trend, dass Unternehmen Teile ihres Vermögens in Bitcoin (BTC) investieren, ist ein bemerkenswertes Merkmal des Kryptowährungsmarktes, maßgeblich beeinflusst von Pionieren wie MicroStrategy. Während diese Unternehmensadoption historisch gesehen einen erheblichen Kaufdruck erzeugt hat, deutet eine aktuelle Analyse von Standard Chartered auf ein potenzielles Risiko hin: Dieselben Bestände könnten zu einer Quelle erheblichen Verkaufsdrucks werden, sollten sich die Marktbedingungen verschlechtern.

Standard Chartered warnt vor Umkehrrisiko

Ein Bericht von Standard Chartered, der Einblicke des Analysten Geoff Kendrick enthält, weist darauf hin, dass die aktuelle Akkumulation von Bitcoin durch Nicht-Krypto-Unternehmen ein Risiko für dessen Preisstabilität darstellen könnte. Während diese Unternehmenskäufe den Aufwärtsdruck angeheizt haben, könnte sich derselbe Fluss umkehren, wenn der Wert von Bitcoin sinkt, was potenziell zu Zwangsviquidierungen führen könnte.

Die Überwachung der Bank deutet darauf hin, dass ein Zusammenschluss von Firmen annähernd 100.000 Bitcoins hält, die oft zu Preisen über dem Durchschnitt von MicroStrategy erworben wurden. Kendrick betont, dass viele dieser Unternehmen einen anhaltenden Marktabschwung möglicherweise nicht überstehen. Er warnt, dass ein Rückgang von mehr als 22 % von ihren durchschnittlichen Einstiegspreisen sie zum Verkauf ihrer Bestände zwingen könnte.

Kritische Schwellenwerte und Unternehmensresilienz

Die Studie schätzt, dass etwa die Hälfte dieser Unternehmensinhaber Verluste erleiden würde, sollte der Bitcoin-Preis unter 90.000 US-Dollar fallen. Dieses Niveau wird als potenzieller psychologischer Auslöser identifiziert, der Ausverkäufe beschleunigen könnte.

Kendrick vergleicht diese Situation mit dem Verhalten von MicroStrategy während des FTX-Zusammenbruchs im November 2022, als Bitcoin stark fiel. MicroStrategy hielt seine Positionen weitgehend, möglicherweise weil der Dollarwert ihrer Verluste überschaubar war und zu dieser Zeit keine Spot-Bitcoin-ETFs verfügbar waren, was MicroStrategy zu einem einzigartigen Anlageinstrument für das Engagement in BTC machte. Das aktuelle Umfeld ist jedoch anders. Da nun liquidere Krypto-Anlageprodukte zugänglich sind, glaubt Kendrick, dass neuere Unternehmenseinsteiger einen Rückgang von 50 % von ihren Kaufpreisen, wie es MicroStrategy tat, wahrscheinlich nicht durchhalten werden.

Die Analyse untersucht speziell 61 Nicht-Finanzunternehmen, die Bitcoin für ihre Bilanzen erwerben, ohne direkt in der Kryptoindustrie involviert zu sein. Diese Gruppe besitzt zusammen etwa 673.897 Bitcoins, was grob 3,2 % des gesamten Bitcoin-Angebots ausmacht. Sollte ein signifikanter Teil dieses Volumens auf den Markt gelangen, wäre das Potenzial für Abwärtsdruck erheblich.

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