In einer bedeutenden Regulierungsmaßnahme hat die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) Anklage gegen Unicoin Inc. und drei ihrer Top-Führungskräfte erhoben, wegen eines mutmaßlichen Wertpapierbetrugs in Millionenhöhe. Die Behörde behauptet, das in New York ansässige Unternehmen und seine Führungskräfte hätten mehr als 5.000 Investoren getäuscht, indem sie falsche Angaben über „Rechtszertifikate“ machten, die mit einem zukünftigen Unicoin-Token verbunden waren. Die Kernvorwürfe konzentrieren sich auf massiv überhöhte Angaben zum Wert der Vermögenswerte, die angeblich die digitale Investition stützen sollten, sowie auf irreführende Aussagen zu ihrem regulatorischen Status.
Vorwürfe der Falschdarstellung
Die Klage der SEC, eingereicht im Southern District of New York, benennt den CEO und Vorsitzenden von Unicoin, Alex Konanykhin, zusammen mit der ehemaligen Präsidentin Silvina Moschini und dem ehemaligen Chief Investment Officer Alex Dominguez. Nach Angaben der Regulierungsbehörden führten die Angeklagten eine breit angelegte Marketingkampagne durch – einschließlich Werbung an Flughäfen, in Taxis und im Fernsehen –, die die Rechtszertifikate als sicheres, digitales Vermögenswert der nächsten Generation darstellte. Investoren wurden in dem Glauben gelassen, dass diese Zertifikate bei Ausgabe eins zu eins in Unicoin-Token umgewandelt würden und durch erhebliche reale Vermögenswerte gedeckt seien.
Konkret wirft die SEC drei Hauptbereiche der Täuschung vor:
- Falsche Vermögensdeckung: Unicoin und seine Führungskräfte behaupteten, die zukünftigen Token seien durch Milliarden von Dollar in einem Portfolio aus Immobilien und Beteiligungen an Vor-IPO-Unternehmen „vermögensgedeckt“. Die SEC behauptet, dass der tatsächliche Wert dieser Vermögenswerte nur ein kleiner Bruchteil des beanspruchten Betrags war.
- Überhöhte Verkaufszahlen: Das Unternehmen prahlte damit, Zertifikate im Wert von über 3 Milliarden US-Dollar verkauft zu haben. Die SEC stellte jedoch fest, dass die tatsächlichen Erlöse aus diesen Verkäufen niemals etwa 110 Millionen US-Dollar überstiegen.
- Irreführende Registrierungsansprüche: Die Angeklagten beschrieben die Zertifikate und Token angeblich als „SEC-registriert“ oder „U.S.-registriert“, obwohl keine solche Registrierung bei der Kommission eingereicht worden war.
Mark Cave, stellvertretender Direktor in der Durchsetzungsabteilung der SEC, erklärte, dass Unicoin und seine Führungskräfte Investoren mit Versprechungen von Token ausbeuteten, die durch wertvolle reale Vermögenswerte gedeckt seien, die, wie behauptet, deutlich weniger wert waren als beworben, und ein großer Teil der beanspruchten Verkäufe fiktiv war.
Individuelles Verhalten und Regulierungsmaßnahmen
Die Klage hebt auch Maßnahmen des CEO Alex Konanykhin hervor, indem sie ihm und dem Unternehmen vorwirft, nicht registrierte Angebote durchgeführt zu haben. Konanykhin wird insbesondere vorgeworfen, über 37,9 Millionen seiner persönlichen Rechtszertifikate verkauft zu haben, oft zu einem reduzierten Preis.
Die SEC klagt Unicoin, Konanykhin, Moschini und Dominguez wegen Verstoßes gegen die Betrugsbekämpfungsbestimmungen des Securities Act von 1933 und des Securities Exchange Act von 1934 an. Die Kommission beantragt gerichtliche Anordnungen für dauerhafte Unterlassungsansprüche gegen die Angeklagten, die Abschöpfung unrechtmäßig erlangter Gewinne zuzüglich Zinsen sowie zivilrechtliche Strafen. Darüber hinaus hat die SEC Anordnungen beantragt, die den drei Führungskräften untersagen würden, in Zukunft als leitende Angestellte oder Direktoren eines öffentlichen Unternehmens zu fungieren. Gegen Unicoin selbst werden ebenfalls zivilrechtliche Geldbußen beantragt.
In einer verwandten Entwicklung benannte die Klage auch den General Counsel Richard Devlin, dem vorgeworfen wird, ähnliche falsche Behauptungen in Privatplatzierungs-Memoranden wiederholt zu haben. Devlin hat Berichten zufolge eine Einigung mit der SEC erzielt und einer dauerhaften Unterlassungsanordnung sowie einer Zivilstrafe von 37.500 US-Dollar zugestimmt, ohne die Vorwürfe gegen ihn zuzugeben oder zu bestreiten. Dieser Fall unterstreicht die fortgesetzten Bemühungen der SEC, Durchsetzungsmaßnahmen gegen Unternehmen und Einzelpersonen zu ergreifen, denen vorgeworfen wird, Investoren im Bereich digitaler Vermögenswerte irrezuführen.

Alexander Schuster, alias „CryptoAlex“, ist der neueste Redakteur bei bitdaily.de – der Plattform für Krypto-News, Business und Investments. Mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften und über zehn Jahren Finanzerfahrung bringt er ein feines Gespür für Trends mit. Er präsentiert komplexe Finanzthemen charmant und humorvoll. Außerhalb des digitalen Finanzgeschehens sammelt er Inspiration bei Kaffee und Spaziergängen. CryptoAlex liefert fundiertes Wissen mit einer erfrischenden Prise Humor.