Estnische Staatsbürger gestehen Beteiligung an massivem Krypto-Betrug
Zwei estnische Staatsbürger haben gestanden, ein umfangreiches Krypto-Ponzi-Schema inszeniert zu haben, das Hunderttausende von Investoren weltweit, darunter auch mehrere in den Vereinigten Staaten, in die Irre führte. Der betrügerische Betrieb drehte sich um einen irreführenden Krypto-Mining-Dienst namens HashFlare, der zu Anlegerverlusten von über 577 Millionen Dollar führte.
Vermögensbeschlagnahmung und betrügerische Machenschaften
Gerichtsdokumente enthüllen, dass Sergei Potapenko und Ivan Turõgin, beide 40 Jahre alt, Verträge an Kunden verkauften, die sie angeblich zu einem Teil der von ihrem Dienst geschürften digitalen Währung berechtigten. In Wirklichkeit fehlten HashFlare die notwendigen Rechenressourcen, um die versprochenen Renditen zu erzielen. Das Online-Dashboard des Unternehmens wurde manipuliert, um erfundene Daten anzuzeigen, die Investoren davon überzeugten, dass ein profitables Mining stattfand.
Die Verdächtigen ermutigten Einzelpersonen, ihre Ersparnisse zu investieren, indem sie ihnen erhebliche Renditen versprachen. Um die Glaubwürdigkeit des Systems aufrechtzuerhalten, überwiesen sie sogar begrenzte Gewinne an frühe Investoren. Anstatt die Kunden wie versprochen zu belohnen, wurden die Gelder jedoch in verschiedene Konten und Krypto-Wallets unter ihrer Kontrolle geleitet. Diese Erlöse wurden anschließend verwendet, um Immobilien und Luxusfahrzeuge zu erwerben sowie mehrere Anlage- und Krypto-Konten zu unterhalten.
Gemäß den Bedingungen ihrer Vereinbarung zur Schuldanerkennung werden die beiden Männer Vermögenswerte im Wert von über 400 Millionen Dollar abtreten. Diese Gelder sollen zur Entschädigung der Opfer verwendet werden, obwohl weitere Einzelheiten zum Rückerstattungsverfahren zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.
Gerichtsverfahren und Urteilsverkündung
Nach einer intensiven Untersuchung ihrer betrügerischen Krypto-Mining-Aktivitäten verhafteten die Behörden Potapenko und Turõgin im November 2022 in Estland. Zu diesem Zeitpunkt erhob das US-Justizministerium Anklage gegen sie wegen 16 Fällen von Überweisungsbetrug sowie einer Anklage wegen Verschwörung zur Geldwäsche. Trotz anfänglicher Komplikationen bei der Auslieferung – nachdem ein estnisches Kreisgericht den US-Antrag aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Haftbedingungen vorübergehend für nichtig erklärt hatte – wurde ihre Abschiebung in die Vereinigten Staaten im Januar 2024 genehmigt.
Nach ihrer formellen Auslieferung bekannten sich beide Personen eines Falles der Verschwörung zum Überweisungsbetrug schuldig. Die Urteilsverkündung ist für den 8. Mai geplant, und jedem drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis. Ein Bundesrichter wird letztendlich die endgültigen Urteile auf der Grundlage der US-Strafzumessungsrichtlinien und zusätzlicher rechtlicher Faktoren festlegen.

Felix Neumann, alias “CoinFuchs”, verstärkt das bitdaily.de-Team mit frischem Elan und Humor. Mit einem Informatik-Abschluss und Leidenschaft für Finanzen vereint er technisches Know-how mit einem feinen Gespür für Kryptowährungen. Seine Artikel bieten präzise Analysen und lockere Kommentare, die selbst den chaotischen Kryptomarkt verständlich machen. Außerhalb der Redaktion sucht er ständig nach neuen Tech-Gadgets und Trends, die seinen Blick auf den Krypto-Dschungel erweitern.