Globale Finanzmärkte erlebten am Montag einen deutlichen Aufschwung, der maßgeblich von einer zentralen Entwicklung in den internationalen Handelsbeziehungen getragen wurde. Investoren begrüßten die Nachrichten vom Wochenende über eine vorübergehende Einstellung des Handelsstreits zwischen den Vereinigten Staaten und China, was zu einer erheblichen Erleichterung über alle Anlageklassen hinweg führte.
Details der amerikanisch-chinesischen Handelsentlastung
Nach Verhandlungen in Genf gaben die beiden Wirtschaftsmächte eine 90-tägige Aussetzung der meisten gegenseitigen Zölle bekannt. Dieses Abkommen, das in einer gemeinsamen Erklärung formalisiert wurde, zielt darauf ab, Raum für Dialog zu schaffen, der sich auf die Suche nach strukturellen Lösungen konzentriert, ohne die Handelsspannungen unter der Regierung von Präsident Donald Trump weiter zu eskalieren. Berichten zufolge umfassen die Details, dass die USA die Zölle auf bestimmte chinesische Waren von 145% auf 30% senken, während China im Gegenzug seine Sätze auf relevante US-Produkte von 125% auf 10% reduziert.
Wall Street jubelt über Handelsnachrichten
Die Reaktion an der Wall Street war unmittelbar und enthusiastisch. Futures-Kontrakte deuteten auf eine starke Eröffnung auf breiter Front hin:
- S&P 500 (SPY) Futures stiegen um 3,1%
- Dow Jones Industrial Average (DIA) Futures kletterten um 2,5%
- Die technologieorientierten Nasdaq (QQQ) Futures sprangen um 3,9%
Breite Gewinne in handelssensiblen Sektoren
Die Erleichterungsrallye war in handelssensiblen Sektoren, die stark vom bilateralen Handel abhängen, besonders ausgeprägt. Halbleiterunternehmen verzeichneten erhebliche Gewinne, wobei Unternehmen wie ON Semiconductor (ON), Micron (MU) und Nvidia (NVDA) Zuwächse zwischen 4,8% und 8% verbuchten. Große Fluggesellschaften, darunter American (AAL) und Delta (DAL), legten rund 7% zu. Auch große Einzelhändler, die auf chinesische Lieferketten angewiesen sind, profitierten, was sich an einem Anstieg von Amazon (AMZN) um 7,8% und Best Buy (BBY) um 10,4% zeigte.
Gegenwind für Pharmaunternehmen
Allerdings teilten nicht alle Sektoren den Optimismus. Pharmaaktien gaben nach Berichten nach, wonach Präsident Donald Trump eine Exekutivanordnung zur Senkung der US-Arzneimittelpreise unterzeichnen will. Die vorgeschlagene Maßnahme würde Medicare zwingen, seine Zahlungen an die niedrigsten Preise in vergleichbaren entwickelten Ländern anzupassen. Große Akteure wie Johnson & Johnson (JNJ), Merck (MRK) und Pfizer (PFE) verzeichneten daraufhin Kursrückgänge von rund 3%.
Ein Highlight der Unternehmensaktivität
In unternehmensspezifischen Nachrichten gab NRG Energy (NRG) eine bedeutende Übernahme im Wert von 12 Milliarden US-Dollar in bar und Aktien bekannt. Die Transaktion beinhaltet den Kauf von Erdgas-Assets im Nordosten der USA und in Texas von LS Power, wodurch sich die Erzeugungskapazität von NRG effektiv verdoppelt. Die Aktien von NRG reagierten positiv und stiegen um über 9%.
Globale Märkte reagieren positiv
Die Nachricht vom Handelsfrieden gab auch den internationalen Märkten Auftrieb. In Europa legte der britische FTSE 100 um 0,5% zu, der deutsche DAX stieg um 0,3% und der französische CAC 40 kletterte um 1,3%. Die Reaktionen an den asiatischen Märkten waren gemischt, bedingt durch die Handelszeiten im Verhältnis zur Bekanntgabe. Während Tokios Nikkei 225 vor Bekanntgabe der Nachricht nahezu unverändert schloss, sprang Hongkongs Hang Seng Index um 3%, der Shanghai Composite legte um 0,8% zu und Südkoreas Kospi stieg um 1,2%.
Südasien-Märkte boomen dank regionalem Waffenstillstand
Separat dazu gab es auch positive geopolitische Nachrichten aus Südasien. Nach Tagen des Konflikts kündigten Indien und Pakistan einen Waffenstillstand an, was eine starke Rallye an ihren jeweiligen Aktienmärkten auslöste. Mumbais Sensex-Index sprang um 3,2%, während Pakistans KSE 100 Index um über 9% in die Höhe schoss, was eine vorübergehende Handelsaussetzung erforderte.
Rohstoffe und Währungen reagieren
An den Rohstoffmärkten gab es bemerkenswerte Bewegungen, insbesondere im Energiesektor. Die US-Benchmark-Rohölpreise kletterten um 2,48 US-Dollar und schlossen bei 63,50 US-Dollar pro Barrel. Brent-Rohöl, der internationale Standard, legte um 2,39 US-Dollar zu und erreichte 66,30 US-Dollar pro Barrel. Im Devisenhandel zeigte der US-Dollar Stärke gegenüber dem japanischen Yen und stieg von 146,17 JPY auf 148,06 JPY. Umgekehrt schwächte sich der Euro gegenüber dem Dollar ab und fiel von 1,1209 US-Dollar auf 1,1103 US-Dollar.
Während die vorübergehende Aussetzung der Zollerhöhungen von Investoren weltweit eindeutig begrüßt wurde und zu einer erheblichen Marktentlastung führte, bleibt die Unsicherheit bestehen. Die entscheidende Frage ist, ob das 90-Tage-Fenster ausreichen wird, damit die USA und China verhandeln und aussagekräftige strukturelle Vereinbarungen zu ihren komplexen Handelsfragen erzielen können.

Felix Neumann, alias “CoinFuchs”, verstärkt das bitdaily.de-Team mit frischem Elan und Humor. Mit einem Informatik-Abschluss und Leidenschaft für Finanzen vereint er technisches Know-how mit einem feinen Gespür für Kryptowährungen. Seine Artikel bieten präzise Analysen und lockere Kommentare, die selbst den chaotischen Kryptomarkt verständlich machen. Außerhalb der Redaktion sucht er ständig nach neuen Tech-Gadgets und Trends, die seinen Blick auf den Krypto-Dschungel erweitern.