Die australischen Behörden haben eine umfangreiche Geldwäscheoperation erfolgreich zerschlagen, die schätzungsweise 190 Millionen US-Dollar über verschiedene illegale Kanäle, darunter Kryptowährungen, geschleust haben soll. Dieses komplexe Schema, das legitime Unternehmen als Tarnung nutzte, unterstreicht die anhaltenden Bemühungen krimineller Netzwerke, die Herkunft ihrer illegalen Gewinne zu verschleiern, sowie den Einsatz der Strafverfolgungsbehörden zur Bekämpfung der Finanzkriminalität.
Umfangreiche Ermittlungen und Festnahmen
Der Abschluss einer 18-monatigen Untersuchung, die von der Australian Federal Police (AFP) in Zusammenarbeit mit der Queensland Joint Organized Crime Task Force geleitet wurde, umfasste 14 koordinierte Razzien in Brisbane und an der Gold Coast. Diese Operationen führten zu Anklagen gegen vier Personen, die der Beteiligung an dem umfangreichen Netzwerk verdächtigt werden. Kriminaloberrat Adrian Telfer von der AFP betonte die gezielte Raffinesse des Schemas, das darauf ausgelegt war, die Herkunft, das Ausmaß und die Art der illegalen Gelder zu verbergen, um einer Entdeckung zu entgehen.
Vorgehensweise des Geldwäscheschemas
Die Ermittler enthüllten, dass das kriminelle Syndikat ein legitimes Sicherheits- und Geldtransportunternehmen als Haupttarnung nutzte. Dieses Unternehmen, das über gültige Verträge verfügte, soll angeblich dazu missbraucht worden sein, große Bargeldbeträge aus der organisierten Kriminalität in Kryptowährungen umzuwandeln. Die illegalen Gelder wurden dann über eine Reihe von Scheinfirmen, darunter ein Oldtimer-Autohaus und ein Werbedienstleistungsunternehmen, weitergeleitet, um ihre Herkunft noch stärker zu verschleiern.
Das Netzwerk setzte auch eine ausgeklügelte Strategie zur Bargeldbewegung zwischen den Bundesstaaten ein. Große Bargeldbeträge wurden Berichten zufolge an bestimmten „Dead Drops“ hinterlegt und anschließend von Kurieren auf Flügen nach Queensland transportiert, wo sie von Mitarbeitern des Sicherheitsunternehmens abgeholt wurden.
Hauptangeklagte Personen
- Ein 32-jähriger Mann aus Brisbane, dem vorgeworfen wird, 9,5 Millionen US-Dollar über eine auf den Namen seiner Frau registrierte Firma gewaschen zu haben, wobei er sie angeblich als „Strohmann-Geschäftsführerin“ benutzte. Er wurde in Gewahrsam genommen und wegen Geldwäsche angeklagt, zusätzlich zur Weigerung, ein Telefonpasswort preiszugeben.
- Der 48-jährige Geschäftsführer und der 35-jährige Betriebsleiter des Sicherheitsunternehmens, die verdächtigt werden, über 10 Millionen US-Dollar an kriminellen Erlösen verarbeitet zu haben. Beide wurden gegen Kaution freigelassen.
- Ein 58-jähriger Mann, der mit dem Autohaus in Verbindung steht und angeblich mehr als 6,4 Millionen US-Dollar über Geschäftskonten verarbeitet hat. Ihm werden mehrere Straftaten vorgeworfen, darunter die Verwendung gefälschter Dokumente.
Beschlagnahmte Vermögenswerte und laufende Bemühungen
Bei den Durchsuchungen beschlagnahmten die Strafverfolgungsbehörden etwa 170.000 US-Dollar in verschiedenen Kryptowährungen, 30.000 US-Dollar in bar, verschlüsselte Geräte und Geschäftsunterlagen. Darüber hinaus wurden Vermögenswerte im Gesamtwert von rund 21 Millionen US-Dollar, bei denen es sich vermutlich um Erlöse aus kriminellen Aktivitäten handelt, konfisziert. Dazu gehören 17 Immobilien, zahlreiche Bankkonten und Fahrzeuge.
Diese bedeutende Operation umfasste über 70 Beamte mehrerer Regierungsbehörden, darunter die Australian Federal Police (AFP), das Australian Taxation Office (ATO), die Australian Border Force, das Australian Transaction Reports and Analysis Centre (AUSTRAC) und die Australian Criminal Intelligence Commission. Die Ermittlungen dauern an, und weitere Verhaftungen werden nicht ausgeschlossen.
Die Festnahme fällt auch in eine Zeit, in der Australien seine Haltung zur kryptobezogenen Finanzkriminalität weiter verschärft. Kürzlich hat AUSTRAC neue Obergrenzen für Krypto-Geldautomaten-Transaktionen eingeführt und diese auf 5.000 australische Dollar (etwa 3.229 US-Dollar) begrenzt.

Alexander Schuster, alias „CryptoAlex“, ist der neueste Redakteur bei bitdaily.de – der Plattform für Krypto-News, Business und Investments. Mit einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften und über zehn Jahren Finanzerfahrung bringt er ein feines Gespür für Trends mit. Er präsentiert komplexe Finanzthemen charmant und humorvoll. Außerhalb des digitalen Finanzgeschehens sammelt er Inspiration bei Kaffee und Spaziergängen. CryptoAlex liefert fundiertes Wissen mit einer erfrischenden Prise Humor.