Krypto-Markt: Paradigmenwechsel zu fundamentalem Langzeitwachstum und institutioneller Reife

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By Felix Neumann

Der konventionelle vierjährige Marktzyklus für Kryptowährungen, der historisch durch Bitcoin-Halvings und die Anlegerstimmung angetrieben wurde, verliert seine Vorhersagekraft. Matt Hougan, Chief Investment Officer bei Bitwise, deutet an, dass der Sektor einen bedeutenden Wandel durchläuft und sich einem neuen Paradigma nähert, das von langsameren, grundlegenderen Kräften geprägt ist, die eher auf eine langfristige Reifung als auf zyklische Booms hindeuten.

  • Der traditionelle vierjährige Krypto-Marktzyklus verliert seine Relevanz.
  • Bitcoin-Halvings wirken nur noch halb so stark; Makrofaktoren stützen zunehmend.
  • Das Risiko durch FTX/Terra ist gemindert, jedoch droht neue Instabilität durch Missmanagement von Krypto-Beständen großer Unternehmen.
  • Wachstum wird durch Spot-Krypto-ETFs und institutionelle Adoption (5-10 Jahre) erwartet.
  • Das „Genius Law“ (2025) wird das Engagement der Wall Street beschleunigen.
  • Statt eines „Supercycles“ wird nachhaltiges Wachstum prognostiziert, 2026 als starkes Jahr erwartet.

Sich wandelnde Markttreiber

Hougan betont, dass Bitcoin-Halvings heute nur noch die Hälfte ihrer früheren Wirkung entfalten. Entscheidend ist, dass makroökonomische Faktoren, einst marktdämpfend (z.B. frühere Zinserhöhungen), zunehmend als unterstützend für Krypto-Assets angesehen werden. Während das unmittelbare Risiko katastrophaler interner Ausfälle, wie bei FTX und Terra, Berichten zufolge aufgrund verbesserter Regulierung und institutioneller Aufsicht abgenommen hat, warnt Hougan vor einer neuen Schwachstelle: dem Fehlmanagement erheblicher Krypto-Bestände durch Unternehmen, das die Marktstabilität erneut gefährden könnte.

Katalysatoren für nachhaltiges Wachstum

Die nächste Wachstumsphase der Branche wird durch erhebliche Kapitalzuflüsse in Spot-Krypto-Exchange Traded Funds (ETFs) erwartet, deren Auswirkungen über 5 bis 10 Jahre prognostiziert werden. Die institutionelle Adoption, von Pensionsfonds bis hin zu Finanzberatern, ist noch im Anfangsstadium, stellt aber einen erheblichen langfristigen Treiber dar. Das für 2025 erwartete „Genius Law“ wird als zentraler Katalysator identifiziert, der das Engagement der Wall Street in die Krypto-Infrastruktur beschleunigen soll.

Langfristige Perspektive und Anlagestrategie

Während er die potenzielle kurzfristige Volatilität anerkennt, verwirft Hougan die Vorstellung eines „Supercycles“ und prognostiziert stattdessen nachhaltiges Wachstum, das auf fundamentaler Nachfrage basiert. Er sagt voraus, dass 2026 ein starkes Jahr für den Kryptomarkt sein wird, gestützt durch eine sich aufbauende institutionelle Dynamik. Folglich sollten Anleger von spekulativen kurzfristigen Ansichten zu langfristiger Überzeugung übergehen und fundamentale Indikatoren gegenüber flüchtigen Marktsignalen priorisieren.

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