60/40 Strategie überdenken: Neue Wege der Vermögensallokation in volatilen Zeiten

Foto des Autors

By Alexander Schuster

Investoren sehen sich derzeit mit einer sich wandelnden Marktlage konfrontiert, die von erhöhter Volatilität geprägt ist, was Zweifel an konventionellen Asset-Allocation-Modellen aufkommen lässt. Traditionelle Anlagepraktiken, wie die bekannte 60/40-Strategie (60 % Aktien, 40 % festverzinsliche Wertpapiere), werden nun kritisch hinterfragt, da aktuelle Trends darauf hindeuten, dass sich Aktien und Anleihen stärker parallel bewegen als in der Vergangenheit.

Überdenken des traditionellen Mixes

Das konventionelle Gleichgewicht zwischen Aktien und Anleihen zeigt in der heutigen unvorhersehbaren Marktlage Anzeichen von Belastung. Finanzexperten haben beobachtet, dass die Bewegungen dieser Anlageklassen ungewöhnlich synchron geworden sind, wodurch die traditionellen Diversifizierungsvorteile geschmälert werden. Angesichts dieser Veränderungen werden Investoren ermutigt, einen dynamischeren Ansatz zur Ausgewogenheit ihrer Portfolios zu wählen.

Einführung einer flexibleren Portfolioallokation

Jim Caron, Chief Investment Officer bei Morgan Stanley Investment Management, plädiert dafür, die starre Einhaltung der 60/40-Regel aufzugeben. Stattdessen schlägt er vor, dass Investoren in Erwägung ziehen sollten, ihre Allokationen je nach den vorherrschenden wirtschaftlichen Bedingungen zu variieren. Optionen wie die Anpassung auf Verhältnisse wie 55/45 oder sogar das Experimentieren mit deutlich unterschiedlichen Allokationen wurden vorgeschlagen, um die Performance zu optimieren und das Risiko effektiver zu managen.

Sich verändernde Marktbedingungen und erwartete Renditen

Daten, die über die letzten Jahre gesammelt wurden, deuten darauf hin, dass die traditionelle Strategie zwar historisch gesehen eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 7,5 % erzielt hat, die Stabilität der Zinssätze jedoch potenziell zu geringeren Renditen von etwa 5 % pro Jahr führen könnte. Diese Anpassung der Erwartungen unterstreicht die Bedeutung des Überdenkens langfristiger Strategien zum Vermögensaufbau als Reaktion auf ein weniger vorhersehbares finanzielles Umfeld.

Chancen innerhalb von Aktien und festverzinslichen Wertpapieren

Derzeit wird eine Allokation von etwa 55 % in Aktien und 45 % in festverzinslichen Wertpapieren von einigen Experten bevorzugt. Im Aktiensektor wird eine Neigung zu Alternativen wie einer gleichgewichteten Version des S&P 500 Indexfonds in Betracht gezogen, um die Dominanz der größten Technologieunternehmen zu verringern und mehr Mid-Cap- und Value-Aktien in den Fokus zu rücken.

Auf der Seite der festverzinslichen Wertpapiere gewinnt eine Barbell-Strategie an Bedeutung. Dieser Ansatz kombiniert Anlagen in qualitativ hochwertige, kurzfristige Anleihen mit einer kleineren Allokation in höher verzinsliche Optionen. Zusätzliches Engagement wird in strukturierten Kreditprodukten wie hypothekenbesicherten Wertpapieren und ausgewählten Bankkrediten gehalten, die zusätzliche Stabilität bieten können.

Da sich die Marktdynamik weiter verschiebt, wird die Aufrechterhaltung eines flexiblen und aktiven Ansatzes bei der Vermögensallokation für Investoren, die ihr Vermögen schützen und vermehren wollen, auch angesichts von Unsicherheit von entscheidender Bedeutung sein.

Share